Nach Machtkampf: Sponsor Raiffeisen droht dem ÖFB mit Ausstieg

Seit Jahren tobt im größten Sportverband des Landes ein Machtkampf. Eine Schlammschlacht unter Funktionären, die dazu geführt hat, dass sich in den letzten Monaten sogar Teamchef Ralf Rangnick und die prominentesten Spieler wie David Alaba oder Marko Arnautovic zu Wort gemeldet haben. Der Erfolg des Nationalteams rückte dadurch mehrmals in den Hintergrund.
Nun hat sich auch ein potenter Geldgeber beim ÖFB gemeldet. Mit einem deutlichen Appell. Der Kronen Zeitung liegt einem entsprechenden Bericht zufolge ein zweiseitiges Schreiben von Sponsor Raiffeisen an alle Präsidiumsmitglieder vor. Darin fordert die Vorstandsvorsitzende Petra Walter im Namen der Bankengruppe künftig nicht nur einen externen ÖFB-Präsidenten, sie droht darüber hinaus auch mit einem Ende des Sponsorings, sollte sich der Fußballbund nicht zügig professioneller aufstellen.
Raiffeisen ist neben Puma, Admiral, Tipp3, T-Mobile und Austrian einer von sechs "Premium Partnern" des ÖFB und zählt somit seit vielen Jahren zur Gruppe der größten Sponsoren, konkret bereits seit dem Jahr 2003.
Darüber hinaus schlägt der Hauptsponsor auch bereits "geeignete Kandidaten" für das Präsidentenamt vor. Demzufolge werden Unternehmer Roland Schmid, Gründer von ImmoUnited, und Uniqa-Vorstand Kurt Svoboda sogar namentlich genannt und vorgeschlagen. Man erwarte sich eine im Sinne des Fußballs eine rasche Entscheidung und fügt hinzu: "Sollte diese Entscheidung zum wiederholten Mal im Sinne der internen Interessen einzelner Präsidiumsmitglieder fallen, behalten wir uns vor, die zukünftige Zusammenarbeit mit dem ÖFB stark in Frage zu stellen.“
Seit Ende November steht jedenfalls der Präsident des Steirischen Fußball-Verbandes, Wolfgang Bartosch, interimistisch an der Spitze des Verbandes. Und der Jurist dürfte KURIER-Informationen zufolge durchaus Ambitionen haben, dauerhaft ÖFB-Präsident zu werden. Ein weiterer Aufstieg eines Landesverbandspräsidenten wirkt angesichts aktueller Entwicklungen jedoch mehr als unrealistisch.
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