Relevanter als das Geschlecht erscheinen allerdings Parameter wie politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit. Sollte sie (oder er) umgekehrt in der Wirtschaft vernetzt und als Türöffner prädestiniert sein, wäre es nicht zum Nachteil für den Fußball-Bund mit einem Jahresbudget von 50 Millionen Euro.
Sportliche Kompetenz ist kein Muss, ein Herz für den Fußball aber umso mehr. Im Idealfall hat der oder die Neue bereits Erfahrung innerhalb einer Sportorganisation gesammelt. Wer Präsident ist, darf in erster Linie repräsentieren und sollte demnach in der Rhetorik sattelfest, aber – im Idealfall auch – nicht allzu eitel sein.
Namen gefallen sind an dieser Stelle schon einige, vor allem interne Kandidaten. So wurde etwa mit einem Umstieg von Philip Thonhauser spekuliert. Der ehemalige Admira-Präsident ist als Bundesliga-Aufsichtsrat ebenso schon jetzt Präsidiumsmitglied wie der Klubboss von Sturm Graz Christian Jauk. Gut möglich, dass die Vertreter des Profifußballs mit einem Kandidaten aus ihren Reihen mehr Einfluss gewinnen wollen. Thonhauser beteuerte im Februar gegenüber dem KURIER, für das Amt nicht zur Verfügung zu stehen. Die Frage, ob sich an seinem Standpunkt etwas geändert hätte, ließ der 51-Jährige diese Woche unbeantwortet. Das lässt Raum für Spekulationen.
Sich selbst ins Spiel gebracht hat der Präsident des Kärntner Fußballverbandes. Gegenüber der Kleinen Zeitung bestätigte Klaus Mitterdorfer sein Interesse: „Es macht Sinn, ernsthaft darüber nachzudenken.“ Gegen den internen Kandidaten Gerhard Milletich verloren hat die Wahl 2021 der Unternehmer und externe Bewerber Roland Schmid.
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