Pokal-Aus im Elfer-Krimi: Bremen scheitert in Paderborn

DFB Cup - Second Round - SC Paderborn v Werder Bremen
Bitter für Werder Bremen: Beim Zweitliga-Aufstiegsaspiranten Paderborn bringt auch eine Aufholjagd nichts.

Bundesligist Werder Bremen ist ohne den suspendierten Stürmer Marvin Ducksch beim Zweitligisten SC Paderborn im Elfer-Krimi aus dem DFB-Pokal geflogen. Bremen musste wegen Adduktorenproblemen ohne ÖFB-Teamspieler Marco Friedl auskommen. 

Am Mittwoch scheiterte der Aufsteiger beim früheren Ligakonkurrenten mit 4:5 (2:2, 2:2, 0:2) im Elfmeterschießen in der zweiten Pokalrunde. Dabei war Werder lange ohne Durchschlagskraft im Angriff, erst eine Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit bescherte dem Team von Trainer Ole Werner überhaupt die Verlängerung. Vor 15 000 Zuschauern im ausverkauften Paderborner Stadion hielt Torwart Leopold Zingerle den Elfmeter von Werders Leonardo Bittencourt, Richmond Tachie verwandelte den entscheidenden Versuch für Paderborn.

In der regulären Spielzeit hatten Bremen durch den frisch eingewechselten Bittencourt (65. Minute - kam für den Österreicher Romano Schmid) und Mitchell Weiser (85.) die Paderborner Treffer von Felix Platte (22.) und Sirlord Conteh (43.) egalisiert.

In der Verlängerung sorgte ein nicht gegebener Bremer Treffer von Niclas Füllkrug für Aufregung.

DFB Cup - Second Round - SC Paderborn v Werder Bremen

Werder-Trainer Werner hatte sich vor dem Spiel dazu gezwungen gesehen, sein Team gegen den starken Aufstiegsaspiranten aus dem Unterhaus zu schwächen. Füllkrugs Sturmpartner Ducksch hatte laut Werder am Wochenende Termine verpasst und stand deshalb aus „disziplinarischen Gründen“ nicht im Kader. Dem Spiel der Bremer tat das zunächst nicht gut. Mit dem Schotten Oliver Burke bei dessen Startelf-Debüt für den Bundesligisten war Bremen indes lange Zeit ungefährlich. Erst in der zweiten Hälfte nach dem abgefälschten Schuss von Bittencourt zum Anschlusstreffer wurde es spannend.

Weiser köpfte die nun kämpfenden Bremer gegen deutlich nachlassenden Paderborner in die Verlängerung. Zuvor hatte Paderborn das Geschehen beherrscht, den Sieg in regulärer Spielzeit aber verpasst. Das Team von Trainer Lukas Kwasniok spielte von Beginn an auch gegen Werder so wie seit Saisonbeginn in der Liga: Unbekümmert, schnörkellos und extrem selbstbewusst. Hinzu kamen deutliche Abwehrprobleme der Hanseaten.

Schon die Führung des SCP wäre zu verteidigen gewesen. Zunächst funktionierte die Konterabsicherung nicht, danach griff insbesondere Anthony Jung nicht entscheidend ein. Der Abwehrspieler wurde zur Pause auch ausgewechselt. Mit der Führung wuchs das Selbstvertrauen des Zweitliga-Zweiten noch mehr. Paderborn spielte gewohnt intensiv und attackierte früh, Werder patzte weiter in der Abwehr. Noch vor der Pause fiel das 2:0 für Paderborn. Wieder sah die Bremer Defensive nicht gut aus. Kapitän Milos Veljkovic ging gar nicht in den Zweikampf und auch Torhüter Jiri Pavlenka wirkte nicht entschlossen genug.
Zur Halbzeit versuchte Werder-Coach Werner noch einmal alles, wechselte zunächst doppelt und nach einer guten Stunde noch Bittencourt ein, der kurz darauf traf.

Anschließend entwickelte sich ein intensives Kampfspiel, indem es bis in die Verlängerung schließlich eher nach einem Sieg Werders aussah. Der vermeintliche Siegtreffer Paderborns in der 119. Minute zählte wegen eines Foulspiels nicht, so fiel die Entscheidung in den Duellen vom Punkt.

Gregoritsch mit Tor

ÖFB-Teamstürmer Michael Gregoritsch hat den SC Freiburg ins Achtelfinale des DFB-Pokals geköpfelt. Dem eingewechselten Stürmer gelang am Mittwoch beim 2:1-Sieg gegen den Zweitligisten FC St. Pauli in der 119. Minute das Goldtor. Für Bundesliga-Aufsteiger Werder Bremen kam beim Zweitligisten SC Paderborn im Elfmeterschießen das Aus. In der regulären Spielzeit hatten die Bremer noch einen 0:2-Rückstand wettgemacht.

Gregoritsch kam gegen St. Pauli wie Landsmann Philipp Lienhart erst in der Pause beim Stand von 0:1 ins Spiel. Der 28-jährige Steirer sorgte im Angriff für deutlich mehr Gefahr als sein Vorgänger Nils Petersen. Matthias Ginter rettete den Favoriten, in der Vorsaison im Finale und in der Bundesliga nach starkem Start Tabellendritter, allerdings erst in der 93. Minute in die Verlängerung. Dort schlug Gregoritsch nach einem Eckball, den Ginter per Kopf verlängert hatte, zu. Es war sein achtes Tor im 16. Pflichtspiel für seinen neuen Klub.

Weitere Österreicher

Auch nicht wirklich souverän agierte Borussia Dortmund. Der Vizemeister setzte sich beim Zweitligisten Hannover 96, bei dem Louis Schaub nur auf der Ersatzbank saß, durch ein Eigentor (11.) und einen Elfmeter von Jude Bellingham (71.) mit 2:0 durch. Der Ex-Salzburger Karim Adeyemi sah im Finish für eine Notbremse die Rote Karte (85.).

Ein weiteres Elfmeterschießen gab es im Zweitliga-Duell zwischen Sandhausen und dem Karlsruher SC. Sandhausen behielt nach einem 2:2 n.V. mit 8:7 vom Punkt die Oberhand. Der in der 119. Minute eingewechselte Marcel Ritzmaier verwertete seinen Versuch sicher, sein früherer Rapid-Kollege Kelvin Arase kam beim KSC ab der Halbzeitpause zum Einsatz.

Kommentare