Phil Collins’ Sohn gibt lieber im Mittelfeld den Ton
Phil und Mathew Collins mit Salzburg-Obmann Rettenbacher (Mitte)
Konträr zur Tradition verzichtet die Bundesliga aus Kostengründen heuer auf eine Weihnachtsfeier. Unfreiwillig sparsam sind auch die Top-Klubs geworden – zumindest was das Erzielen von Toren betrifft. Kein einziges gelang Sturm, Salzburg und Rapid zuletzt in Europa- und Conference-League. A schöne Bescherung. Und für Boshafte ein Indiz, wonach hierzulande eine Nivellierung nach unten erfolgt. Soll heißen:
Nicht die Kleinen sind stärker, sondern die vermeintlich Großen schwächer geworden. Dennoch oder gerade deshalb ist die Meisterschaft so ausgeglichen wie noch nie.
In der ersten Liga (Altersschnitt 26 Jahre) kann theoretisch die Hälfte der Klubs Meister oder in den Kampf gegen den Abstieg verwickelt werden. Die ganze zweite Liga (24) könnte theoretisch der Vater eines einzigen Spielers kaufen. Wird Phil Collins, 73, natürlich nie tun, sondern sich damit begnügen, ein Salzburger Spiel seines jüngsten Sohnes zu besuchen. Wie das am 1. Dezember, der Fall war, als der Rockstar, Songwriter, Schlagzeuger und Genesis-Frontman (150 Millionen verkaufte Tonträger) anlässlich des 21. Geburtstags von Mathew bei einer Partie der Salzburger Austria ebendort auftauchte. Und wie er’s auch im Frühjahr beabsichtigt. Wieder unangekündigt. Wieder darauf bedacht, einen Rummel zu vermeiden, der beim vorzeitigen Bekanntwerden seiner Anwesenheit unvermeidbar wäre. Obwohl Phil Collins wegen eines Wirbelsäulen-Leidens zu keinem Mikro mehr greift. Doch „In the Air tonight“ und „Another Day in Paradise“ sind auch 44 bzw. 36 Jahre nach ihrem Entstehen noch täglich in vielen Sendern zu hören.
Sohn Mathew gibt lieber mit dem Ball den Ton an. Bevorzugt rechts im Mittelfeld. Vom Austria-Sportchef und Ex-Teamspieler Roland Kirchler via WSG Tirol nach Salzburg geholt, wird der (1,74 Meter) kleine Collins als bescheidener Typ beschrieben. Als solcher durfte er das gestrige 0:0 der Salzburger Violetten gegen Vienna nur als Zuseher miterleben.
Beim achten Zweitliga-Heimspiel war das knapp 1.700 Besucher fassende Salzburger Mini-Stadion in Maxglan zum achten Mal ausverkauft. Während fünf Kilometer nordöstlicher das Zweierteam von Red Bull alias Liefering gewohnt ist, in der 30.000er-Arena vor 300 Leut’ zu spielen. Zum Saisonausklang wurde dort Rapid II 1:0 besiegt. Noch ohne U-17-WM-Schützenkönig Johannes Moser. Aber mit den Teenie-Söhnen von Ex-Teamkapitän Andreas Ivanschitz und FC Bayern–Sportdirektor Christoph Freund im Mittelfeld.
Kommentare