Pacult-Ärger über Impfverweigerer: "Auch die Politik hat versagt"
Vor dem Auswärtsspiel in der Bundesliga am Sonntag gegen Austria Klagenfurt schöpft die Wiener Austria Zuversicht aus einer Niederlage. Das bisher letzte Pflichtspiel der "Veilchen" ging zwar vor zwei Wochen gegen Red Bull Salzburg mit 0:1 verloren, die dabei gezeigte Leistung war laut Trainer Manfred Schmid aber sehr zufriedenstellend. "Ich habe noch nie so viel Lob für eine Niederlage erhalten", sagte Schmid.
Nun soll im Wörthersee Stadion an diesen Auftritt angeknüpft werden. Die Violetten aus Kärnten würden indes mit einem Heimerfolg Rang vier absichern und sich der Teilnahme an der Meisterrunde weiter annähern. "Wir könnten einen Konkurrenten ein bisschen distanzieren, aber über die Top sechs denke ich nicht einmal nach. Natürlich wollen wir unseren Platz verteidigen, doch jedes Spiel kann alles in eine andere Richtung drehen", betonte Trainer Peter Pacult.
Das letzte Match vor Zuschauern
Das Duell mit der Wiener Austria bedeutet für die Klagenfurter wohl das letzte Match in diesem Jahr vor Zuschauern - danach dürften aufgrund des neuerlichen Lockdowns ausschließlich Geisterspiele warten. "Das schmerzt sehr, weil wir in diesem Jahr noch Heimspiele gegen attraktive Gegner haben (Anm.: Red Bull Salzburg und Sturm Graz). Aber der Lockdown trifft alle hart", sagte Pacult.
Der 62-Jährige wird regelmäßig aus erster Hand über die Spitalssituation informiert - seine Schwägerin arbeitet im Wiener AKH auf einer Intensivstation. Pacult: "Die Impfverweigerer und Maßnahmen-Gegner, die diesen Lockdown ausgelöst haben, sollen sich einmal anschauen, wie es in den Krankenhäusern zugeht. Aber natürlich hat in gewisser Weise auch die Politik versagt."
Die Politik war es auch, die einst Felix Gottwald zum Vorsitzenden der Breitensportkommission der Bundes-Sport GmbH kürte, obwohl der Ex-Kombinierer schon vor Corona durch obskure Thesen zum Thema Gesundheit aufgefallen war. Sein Rückzug von diesem Posten samt fragwürdiger Wortmeldungen passte für Pacult ins Bild. "Ich schätze ihn als Sportler, glaube aber, dass er dieses Thema heute vielleicht aus eine anderen Sicht sieht. Wahrscheinlich hat er noch niemanden wegen Corona verloren."
Kommentare