Zurück an den Start: ÖFB behält beide Geschäftsführer

Bernhard Neuhold (li.) und Thomas Hollerer
Bei seiner ersten Sitzung des Jahres gab es für das Präsidium des ÖFB nichts zu gewinnen. Am Freitag galt es für das oberste Gremium des größten Sportverbandes des Landes die Frage zu beantworten: Fliegen sie, oder fliegen sie nicht?
Die Rede ist von den beiden Geschäftsführern Thomas Hollerer und Bernhard Neuhold. Die beiden können nicht miteinander, Ende November wurden die Dienstverhältnisse beider gekündigt – mit sechsmonatiger Frist. Damit sollte das Ende eines jahrelang schwelenden Machtkampfs eingeläutet werden.
Jedoch: Am Sonntag verlautbarte Interimspräsident Wolfgang Bartosch, die Kündigungen aufschieben zu wollen, um die Handlungsfähigkeit des Unternehmens zu wahren. Um das zu bewirken, brauchte es einen einfachen Mehrheitsbeschluss, also sieben von 13 Stimmen. Ausgang völlig offen.
Zunächst flogen Hollerer und Neuhold einmal aus dem Sitzungssaal. So wie vier weitere Präsidiumsmitglieder ohne Stimmrecht verharrte das Duo den Dingen – auf den gemütlichen Sofas der Hotellobby, die zum familiären Beisammensein einluden. Jedoch: Wenig überraschend gingen die beiden auf Abstand. Kein gemeinsamer Tee, der bereitgestanden wäre. Und schon gar keine Friedenspfeife, während in der Sitzung die Köpfe rauchten. Vermutlich darüber, wie man nun das Gesicht wahren kann nach dem Hin und Her der letzten Wochen.
Die Antwort
Ob das gelang? Nach einer Stunde hatte das Warten ein Ende. Wolfgang Bartosch trat aus dem Sitzungssaal heraus, schnappte sich Hollerer und Neuhold und unterrichtete das Duo in einem Sechs-Augen-Gespräch über die weitere Vorgehensweise. Nach drei Minuten ging die Sitzung weiter – mit allen, auch den beiden Geschäftsführern. Jedoch: Für die Öffentlichkeit hieß es weiterhin: Bitte warten!
Jedoch: Kurz nach 17 Uhr war die Sitzung dann vorbei. Das Resultat: Wie der KURIER erfuhr, bleiben Thomas Hollerer und Bernhard Neuhold beim ÖFB. Mittels mehrheitlichem Beschluss wurden die Kündigungen der beiden tatsächlich revidiert. Sprich: Es geht zurück an den Start. Einen konkreten Plan, wie es mit dem Duo weitergeht, gibt es noch nicht. Sollten sie zu einem späteren Zeitpunkt erneut gekündigt werden, würde auch die jeweils sechsmonatige Kündigungsfrist der beiden Manager von Neuem beginnen.
„Die Rahmenbedingungen haben sich durch Rücktritt des ehemaligen Präsidenten Klaus Mitterdorfer geändert“, rechtfertigte Wolfgang Bartosch den Entschluss, der sich auf die „Funktionsfähigkeit des ÖFB in dieser entscheidenden Phase“ bezieht. Nur so könne man diese gewährleisten. Der Fokus liege auf Vorantreiben der Strukturreform. „Der oder die neu zu wählende Aufsichtsratsvorsitzende soll federführend in den Prozess der Zusammenstellung des Vorstands eingebunden sein“, so Bartosch.
Das Präsidium hat darüber hinaus den Beschluss gefasst, einen Wahlausschuss im Hinblick auf die Wahl eines oder einer Vorstandsvorsitzenden im Rahmen der Ordentlichen Hauptversammlung am 18. Mai in Bregenz einzusetzen. Als Vorsitzender des Wahlausschusses wurde Kärntens Präsident Martin Mutz auserkoren. Sein Stellvertreter ist Tirols Präsident Sepp Geisler.
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