Zukunft von ÖFB-Routinier Grillitsch? "Steht in den Sternen"

Florian Grillitsch
Es war doch etwas überraschend, als Christian Ilzer als neuer Hoffenheim-Trainer im November seinen Landsmann Florian Grillitsch abserviert hat, ohne dass sich dieser auch nur eine einzige Minute unter ihm beweisen durfte. „Ilzer und Sportchef Andreas Schicker haben mir mitgeteilt, dass sie auf meiner Position ein anders Spielerprofil suchen. Das wars“, erzählt der 29-Jährige.
„So ist es im Fußball.“ Es sei legitim, wenn man mit Spielern nicht mehr plane, dass sie aussortiert werden. Nachsatz: „Über die Art und Weise kann man streiten.“ Ob er enttäuscht war? „Ich habe über viele Jahre meine Leistungen in Hoffenheim gebracht, war im Mannschaftsrat und auch schon mal Kapitän. Ja, klar war ich enttäuscht.“
Mehr ließ sich der 29-Jährige dann aber auch schon nicht mehr entlocken am Dienstag im Rahmen der Vorbereitung des ÖFB-Teams auf die WM-Qualifikation in Seefeld.
Lieber spricht er schon über sein halbes Jahr in Spanien, selbst wenn es dort sportlich nicht nach Wunsch verlief. Grillitsch war an Real Valladolid verliehen und ist mit dem Klub abgestiegen.
„Privat hat es uns gut gefallen. Sportlich war es ausbaufähig.“ Schon als der Niederösterreicher im Norden Spaniens ankam, war der Klub Letzter mit acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer. Zu retten war auch mit dem 52-fachen ÖFB-Teamspieler nichts. Grillitsch kam 13 Mal zum Einsatz und ging bei einem Remis zwölf Mal als Verlierer vom Platz. „Für mich gings in erster Linie darum, dass ich Spiele, damit ich auch beim Nationalteam dabei bleibe. Ich habe aber relativ schnell erkannt, dass es an zu vielen Dingen fehlt, um den Turnaround schaffen zu können. Es hat an allen Ebenen was gefehlt“, so Grillitsch über den Klub.
Im spanischen Fußball hat er sich grundsätzlich aber wohl gefühlt. „Die Liga ist ganz anders. Was in Deutschland und Österreich ein wenig verloren geht, ist die Individualität. Das ist dort extrem vorhanden, dafür ist es mannschaftstaktisch nicht auf so hohem Level. Das ist schon ein Kontrast zu Deutschland und Österreich, wo diese Straßenfußballermentalität verloren gegangen ist.“
Als eine Art Straßenfußballer sieht sich Grillitsch auch selbst. Und er hofft, dass ein solcher auch gefragt ist. Denn die Zukunft ist völlig offen, obwohl er nach dem halben Leihjahr nun noch ein Jahr bei Hoffenheim unter Vertrag steht. „Ich gehe ganz normal in die Vorbereitung hinein, was dann kommt, wird man sehen. Das steht in den Sternen.“
Weniger offen ist seine Zukunft im Nationalteam vor dem Start in die WM-Qualifikation am Samstag gegen Rumänien. Auch wenn derzeit zumindest vier Spieler für zwei Positionen im zentralen Mittelfeld in Seefeld im Training stehen. Rangnick setzt auf Grillitsch. Bei der EM im Vorjahr kam der Techniker in allen vier Partien zum Einsatz. Weshalb sollte das am Samstag anders sein?
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