15 neue Betreuer: Wie Rangnick beim ÖFB-Team umkrempelte

Ralf Rangnick in Seefeld
Bereits seit Samstag und noch bis Donnerstag bereitet sich Österreichs Team auf den WM-Qualifikationsstart gegen Rumänien in Seefeld in Tirol vor. Am Fuße der nordischen Skisportanlage liegt ein perfekter Rasenplatz, der zuletzt wochenlang für das Team von Ralf Rangnick geschont und nicht betreten werden durfte.
Bei jeder Trainingseinheit werden Marko Arnautovic und Kollegen aus der Vogelperspektive gefilmt. Eine Drohne, gesteuert von Daniel Ackermann, zeichnet die Einheiten der Österreicher auf. Daniel Ackermann ist das neueste Gesicht im Betreuerstab von Ralf Rangnick und Betreuer Nummer 28 – neben 27 Spielern, die aktuell am Tiroler Hochplateau üben.

Daniel Ackermann und seine Drohne
Der Deutsche ist Profi in Sachen Videoanalyse und hat mit dem Teamchef bereits in Leipzig zusammengearbeitet. Er ist bereits der 15. Betreuer, den Rangnick seit seinem Amtsantritt im Mai 2022 zum ÖFB gebracht hat (alle 15 Neuen im Text fett, Anm.).
Drei Co-Trainer
Zunächst waren es nur die drei Assistenz-Trainer Lars Kornetka, Peter Perchtold, und Onur Cinel, die gemeinsam mit dem Teamchef im Juni 2022 beim ÖFB neu durchgestartet sind. Einer aus dem Trio ist nicht mehr da: Perchtold ist seit Jahresbeginn neuer Unter-21-Teamchef. Den Platz des 40-Jährigen beim A-Team hat Stefan Oesen eingenommen. Er ist vom Video-Analysten zum Co-Trainer „aufgerückt“ und wurde nun auf seiner ursprünglichen Position durch Daniel Ackermann ersetzt. So weit so gut.
Eine Rochade gab es auch auf der Position des Tormanntrainers. Nachdem im ersten Rangnick-Jahr noch Robert Almer zuständig war, liegt die Kompetenz nun bei Michael Gspurning. Der 44-jährige Grazer übt eine Doppelfunktion aus – er ist seit 2017 auch bei Union Berlin für die Keeper zuständig. Beim ÖFB hat er sich Verstärkung geholt. Um mit den vier einberufenen Tormännern noch flexibler üben zu können, gibt es mit dem St. Pöltner Thomas Vollnhofer einen zweiten Trainer.
Den größten Wechsel vollzog Rangnick im Vorjahr bei den Physiotherapeuten. Auf einen Schlag wurden nach der EM in Deutschland drei Herren verabschiedet: Christoph Ogris, Michael Vettorazzi und Stefan Podar mussten das Feld räumen.
Geblieben ist von den Physios nur einer, der auch unter Rangnick zum Team gestoßen ist: Martin Hämmerle, zugleich auch Athletik- und Reha-Trainer. Auf den Vorarlberger hält der Teamchef große Stücke und er hätte ihn KURIER-Informationen zufolge im Vorjahr auch zu den Bayern mitgenommen.
Rangnick ist aber immer noch da und hat weiter umgebaut. Anstelle des verabschiedeten Trios kamen weitere deutsche Therapeuten: Auf Vermittlung einiger Spieler stieß Peter Geigle zum Team. Der 52-Jährige leitet bei Hoffenheim die Abteilung Physiotherapie und gilt als Koryphäe. Bereits während der EM im Vorjahr wohnte Geigle im Teamhotel, wo er sich vorwiegend um den rekonvaleszenten Non-playing-Captain David Alaba kümmerte, in Folge aber aufgrund seiner heilenden Hände von vielen Spielern aufgesucht wurde. Nun ist er fix beim ÖFB-Team.
Renommierte Physios
Nach Geigle kam mit Christian Haser der Leiter der medizinischen Abteilung von Eintracht Frankfurt. Dazu Klaus Maierstein, einst leitender Therapeut beim 1. FC Köln, sowie Simon Stadler und Till Theisges.
Unter Rangnick kam auch ein eigener Ernährungscoach: Der Vorarlberger Martin Rinderer prüft seit zwei Jahren, welche Qualität auf den Teller kommt und vermittelt den Spielern sein Wissen in Sachen Energiebereitstellung und Nahrungsergänzung.
Veränderungen gab es auch in der Pressestelle. Wie im Vorjahr bei der EURO agiert auch jetzt Thomas Trukesitz als Pressesprecher – gemeinsam mit Christian Wiesmayr, der bereits unter Franco Foda beim Team war.
Verstärkung bekommen hat auch jener Mann, der seit vielen Jahren für die Gesamtorganisation verantwortlich ist: Teammanager Mario Margreiter wird seit wenigen Monaten von Lennart Coerdt unterstützt. Der Deutsche übte die Funktion bereits bei Leverkusen und dem HSV aus.
Fakt ist: Professioneller könnte das Team ums Team kaum aufgestellt sein, wie auch Romano Schmid betont: „Als Spieler habe ich hier das Gefühl, dass wir auf der Ebene einer Topnation arbeiten. Ich glaube, das ist auch ganz wichtig.“
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