ÖFB-Stürmer Gregoritsch: "Den Nahen Osten schließe ich aus"

FUSSBALL: UEFA NATIONS LEAGUE: ÖSTERREICH - SERBIEN
Der 31-Jährige könnte nach einer Saison mit wenigen Einsätzen wechseln. Vieles ist dem Ziel WM 2026 untergeordnet.

65 Mal hat Michael Gregoritsch bereits für Österreich gespielt. Im Team von Ralf Rangnick ist der 31-Jährige damit einer der Routiniers. Und der Deutsche ist bereits der dritte Teamchef nach Marcel Koller und Franco Foda, der auf den Steirer baut.

Und das spürt der Stürmer auch, obwohl er vergangene Saison bei seinem Klub SC Freiburg nicht erste Wahl war und nur auf sieben Einsätze von Beginn an kam. "Ich mache mir keine Sorgen, aus dem Nationalteam rauszufallen", sagte Gregoritsch am Montag in Seefeld im Rahmen der Vorbereitung des Teams auf den WM-Qualifikationsstart gegen Rumänien. Außerdem sprach der Stürmer über ...

... seine vergangene Saison in Freiburg: "Ich hab auch schon Jahre gehabt, da habe ich noch weniger gespielt als zuletzt in Freiburg. Leider habe ich nicht so viel gespielt wie in den zwei Jahren zuvor. Das ist Fußball und das muss man dann auch einmal akzeptieren. Es gibt weltweit vielleicht 50 Spieler, die jede Saison auf höchstem Niveau durchspielen. Das hab ich heuer nicht geschafft, ist aber völlig in Ordnung für mich, weil ich eine komplett andere Rolle in der Mannschaft eingenommen habe, die meinem Alter und meiner Erfahrung geschuldet ist. Und ich habe trotzdem einen wichtigen Teil dazu beigetragen, dass wir Fünfter geworden sind."

... seine Rolle in Freiburg: "Ich bin einer von wenigen Nationalspielern dort und ich glaube, dass ich schon viel gesehen habe. Für mich war wichtig, im Training die Qualität hochzuhalten und bereit zu sein. Und in dem Moment war ich dann auch da. Natürlich ist schade und es war nicht zufriedenstellend, dass ich nicht mehr gespielt habe, aber es ist immer sehr korrekt und fair von beiden Seiten abgelaufen. Daher bin ich jetzt eigentlich mehr stolz auf die erfolgreiche Saison und darauf, dass wir Fünfter geworden sind."

... seine Rolle im ÖFB-Team: "Ich mache mir keine Sorge, aus dem Nationalteam rauszufallen, weil  ich glaube, dass ich auch hier eine wichtige Rolle habe und mir der Trainer ein unglaubliches Vertrauen entgegenbringt. Ich habe zuletzt im März gegen Serbien beide Spiele von Beginn an gemacht. Natürlich muss ich liefern. Aber im Fußball muss man immer liefern."

... einen möglichen Transfer: "Die ersten zwei Jahre habe ich sehr gut funktioniert in Freiburg. Dass jetzt auch der Verein nicht zufrieden ist, so wie es jetzt gelaufen ist, ist auch klar. Es gehören immer zwei Parteien dazu und es war von beiden Seiten immer cool, offen und respektvoll. Ich habe weiterhin die Überzeugung, dass ich mich hier durchsetzen kann und wieder 25 oder mehr Spiele von Beginn an mache. Jetzt bin ich auch in einem Alter, wo ich weiß: Das Gras ist wo anders nicht unbedingt immer grüner. Im Moment habe ich noch ein Jahr Vertrag und die Verantwortlichen müssen schon dazu bereit sein, mir zu sagen: Du darfst oder du sollst gehen. Noch eine Saison wie zuletzt wäre aber für mich nicht zufriedenstellend, vor allem mit dem möglichen Endziel WM 2026."

... den geplatzten Transfer zu Salzburg vergangenen Winter: "Das war zehn Minuten lang konkret. Wir haben Freiburg gefragt, wie sie es sehen und der Verein hat sofort gesagt, das ist für sie kein Thema. Damit war es erledigt."

... seine Ziele für den Rest der Karriere: "Das Fernziel ist, die Karriere auf höchstem Niveau zu beenden. Das ist mein Wunsch, dass ich in einem ordentlichen Alter den richtigen Absprung schaffe und es nicht irgendwann heißt: Der hätte schon ein Jahr früher aufhören sollen. Ich habe noch sehr große Ziele. Ob das unbedingt nur in Deutschland sein muss, weiß ich nicht. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, noch eine andere Sprache zu lernen, das wäre mir extrem wichtig. Die Frage, ob man noch wo anders hingeht, ist dann oft Ego-Sache, wie bereit, wie mutig oder wie feige man eben ist. Ihr wisst, ich komme über meine Rhetorik und Sprache. Das würde am Anfang einmal wegfallen, wobei ich mich jetzt auch nicht dafür schämen würde, einmal einen Blödsinn zu reden. Den Nahen Osten schließe ich aus, das reizt mich nicht."

... Rumänien, den Auftaktgegner in der WM-Qualifikation: "Das wird extrem schwer, weil sie schon enorm unter Druck stehen. Sie sind eine sehr gute Mannschaft, die schon über Jahre eingespielt ist. Sie waren auch bei der EM im Achtelfinale. Dadurch sie schon verloren haben gegen Bosnien wäre es natürlich super, wenn wir sie gleich wegdrücken könnten. Wenn du in dieser Gruppe zweimal verlierst, könnt es schon eng werden."

... das Karriereziel WM 2026: "Das ist mein größtes Ziel, da brauchen wir nicht drumherum reden. Und auch die letzte Chance. Nicht nur für mich, sondern für viele. Wahrscheinlich für acht oder neun Spieler. Diese WM wäre die Spitze meiner Karriere."

... die zuletzt schlechte Chancenauswertung: "Wir brauchen genau die gleiche Intensität im Passspiel und in den Zweikämpfen. Das müssen wir beibehalten. Und dann müssen wir einfach die Tore schießen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das wieder hinkriegen."

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