Kühbauers WAC krönt sich mit Jokertor gegen Hartberg zum Cupsieger

Der Wolfsberger AC ist zum ersten Mal in der Klubgeschichte österreichischer Cupsieger – und Didi Kühbauer hat seinen ersten Titel als Trainer.
Die Kärntner feierten am Donnerstag von 20.500 Fans in Klagenfurt einen knappen aber verdienten 1:0-Sieg im Duell zweier Final-Debütanten mit dem TSV Hartberg.
Dass es diesmal einen Premierensieger geben wird und dieses 90. ÖFB-Cupfinale für viele Spieler auf dem Platz eine einmalige Karrierechance bedeutete, das war den Akteuren zu Beginn der Partie durchaus anzumerken. Viele lange Bälle, viele Zweikämpfe, viele Fehlpässe und wenig Mut im Spiel mit dem Ball am Fuß – das waren die Attribute, die das Spiel in der Anfangsphase prägten. Es dauerte mehr als 20 Minuten, bis die Partie Fahrt aufnahm. Und es waren die Wolfsberger, die dabei am Steuer saßen und zwei Mal Aluminium trafen.
Zunächst traf Zukic nach einem Stanglpass von Matic das Lattenkreuz (25.). Bei einer ähnlichen Aktion über rechts verfehlte der Serbe dann den Ball, ehe Piesinger wieder richtig anklopfte. Der Routinier übersprang nach einem Eckball alle Hartberger und traf die Stange (32.).
Von den Steirern war bis zur Pause überhaupt nichts zu sehen – schon gar kein nennenswerter Torabschluss.
Allerdings: Das holte die Elf von Manfred Schmid gleich nach Seitenwechsel nach. Abwehrchef Komposch konnte mit dem Ball am Fuß aus der eigenen Hälfte bis zum gegnerischen Strafraum laufen und setzte dort Jed Drew ein. Der Australier ließ Wimmer aussteigen und visierte das lange Eck an – verfehlte dabei aber knapp (48.). Eine Riesenchance. Ob sich so eine noch einmal ergeben würde?
Die Steirer bemühten sich nun, das Spiel zu gestalten und die Kärntner mit spielerischen Mitteln zu beschäftigen.
Durchkommen gab es damit aber keines gegen den gewohnt kompakten WAC, der auf Fehler des Gegners lauerte. Und auf Standardsituationen, wo die Kühbauer-Elf richtig gut ist. Fünf Spieler der Startelf waren auch diesmal wieder zumindest 1,88 Meter groß. Der Größte, Simon Piesinger (1,96), fand per Kopf nach einer Ecke auch die nächste große WAC-Chance vor (63.).
Wenig überraschend, dass die Kärntner dieses Finale schließlich durch ein Kopftor entschieden. Umso mehr, dass es keiner der „Großen“ erzielte. Angelo Gattermayer schraubte sich mit seinen 1,82 Metern nach einer schönen WAC-Kombination und Flanke von Ervin Omic in die Höhe und traf mit einem wuchtigen und platzierten Kopfball zum 1:0 (77.). Jubel bei Didi Kühbauer, der Assistgeber und Torschütze erst 88 Sekunden zuvor eingewechselt hatte.
Ob die Hartberger da noch etwas entgegenzusetzen hatten? Es sah nicht danach aus. Vielmehr hätte Gattermayer zwei Minuten nach seinem Treffer die Entscheidung auf dem Fuß, scheiterte aber an Goalie Sallinger (80.). Nach 94 Minuten war das egal und der WAC erstmals Cupsieger.
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