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Noch sechs Länderspiele: Der Herbst hält die Spieler auf Trab
2021 geht es dann schon mit der Qualifikation für die WM in Katar weiter. Der dichte Plan sorgt auch für Kritik.
Nach der langen Corona-Pause, den späten Finalspielen in der Champions- und Europa League sowie den dadurch verspäteten Liga-Starts quer durch Europa kommt in den nächsten Monaten einiges zu auf die Profispieler. Vor allem auf jene, die auch ein Teamtrikot tragen.
Der September gab bereits einen Vorgeschmack, was im Oktober und November auf Spieler, Vereine und Verbände alles noch an Intensität zukommt. Deutschlands Bundestrainer Joachim Löw kritisierte zuletzt den dichten Terminplan, der die Spieler an die Grenzen ihrer Kräfte bringen wird. Das gilt auch für Österreichs Teamkicker, die im Oktober und November jeweils innerhalb einer Woche gleich drei Länderspiele absolvieren müssen.
Testspiele
Am 7. Oktober testet der ÖFB wieder in Klagenfurt gegen Griechenland, quasi der Probelauf für die beiden Auswärtsspiele im Rahmen der Nations League in Belfast gegen Nordirland (11. Oktober) und in Bukarest gegen Rumänien (14. Oktober).
Genauso gedrängt stellt sich der November dar mit einem Test in Luxemburg (11. November) vor den Heimspielen in der Nations League gegen Nordirland (15. November) und Norwegen (18. November). Diesmal werden beide Partien wieder im Wiener Happel-Stadion ausgetragen. Ob auch vor Zuschauern im Stadion gespielt werden darf, hängt sehr vom 24. September ab, wenn in Budapest der UEFA-Supercup ausgetragen wird.
Der europäische Fußballverband lässt im Rahmen eines Projekts Fans zu. „Je nachdem, ob die Erfahrung eine gute ist oder nicht, wird danach für die Nations-League-Spiele eine Entscheidung getroffen“, hofft ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold, dass der Verband in den verbleibenden drei Heimspielen 2020 Zuschauer begrüßen wird dürfen.
Für den Verband keine unwesentliche Einnahmenquelle, für Trainer und Spieler eine Quelle der Motivation, wie Foda unterstreicht: „Der richtige Fußball findet mit Fans statt.“
Gruppensieg nötig
Rein sportlich hat die Nations League für die Teilnahme am WM-Play-off für 2022 zwar keine so große Bedeutung mehr wie für die Europameisterschaft. Der Aufstieg in die Liga A mit Europas Topteams sollte dennoch ein „Riesenansporn“ für die Österreicher sein. Dazu benötigt es den Gruppensieg.
Das dichte Herbst-Programm sieht ÖFB-Kapitän Julian Baumgartlinger als Chance und Herausforderung zugleich. Er will es positiv angehen: „Wir haben insgesamt acht Möglichkeiten, um uns für die EM in eine gute Verfassung zu bringen.“
Warum angesichts des dichten Spielplans aber auch noch Testspiele eingeschoben werden, weiß nur die UEFA, die diese Partien angeordnet hat. Löw kritisierte auch, dass in den Nations League Spielen nicht wie im Europacup fünf, sondern nur drei Spielerwechsel erlaubt sind. „In der jetzigen Zeit wäre es gut für die Gesundheit der Spieler“, so der Bundestrainer.
Nach dem Jahreswechsel geht es dann vorerst mit der Qualifikation für die WM 2022 in Katar weiter, die mit drei Partien im März beginnt. Die Auslosung zur Quali findet Ende November statt.
Das Großereignis EM folgt im Juni – ein Jahr nach dem ursprünglichen Termin. Den nachschiebenden Kräften, etwa den jüngst debütierenden Christoph Baumgartner und Adrian Grbic, attestierte Baumgartlinger hohe Qualität. „Vielleicht ist es ganz gut, dass die EM jetzt ein Jahr später ist, weil die Jungs noch einmal ein Jahr Zeit haben, um unseren Kader definitiv noch stärker zu machen.“
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