Neunte Bilanz vor der Trennung: Rapid schwächelt zu Hause

Fußball, SK Rapid Wien - Hartberg
Was fiel in der neunten Runde der Bundesliga-Saison 2019/'20 positiv auf? Was blieb hingegen negativ in Erinnerung?

Der KURIER lässt auch in dieser Saison, in der die Bundesliga erneut nach 22 Runden in eine Meister- und eine Qualifikationsgruppe geteilt wird, am Montag das jeweilige Wochenende Revue passieren. Was fiel in der neunten Runde positiv auf, was hingegen negativ?

 

+ Linzer Souveränität: Wer geglaubt hatte, dass der LASK nach dem Abgang von Erfolgstrainer Oliver Glasner Richtung Wolfsburg auseinanderfallen werde, der hat sich ziemlich getäuscht. Der Linzer stimmten sich mit einem souveränen 3:0 in St. Pölten für das Europa-League-Gruppenspiel am Donnerstag bei Sporting Lissabon ein. „Wir haben insgesamt nichts anbrennen lassen und hatten die Kontrolle über das Spiel“, resümierte Trainer Valerien Ismael.

+ Mattersburger Auftritt: Wenn man die Heimspiele schon nicht gewinnt, dann sollte man wenigstens auswärts bei den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf punkten. Diese Vorgabe setzen die Burgenländer momentan um. Nach dem 3:1 bei der Admira wurde am Sonntag auch in Altach 2:0 gewonnen. „Dass es am Ende drei Punkte geworden sind, ist für uns in Anbetracht dessen, dass es gegen den Tabellennachbarn gegangen ist, sehr wichtig“, meinte Trainer Franz Ponweiser natürlich zufrieden.

+ Salzburger B-Elf: Mohamed Camara darf von Salzburg in Liverpool nicht eingesetzt werden, weil er nicht bei der UEFA für die Champions League genannt worden ist. Das ist schade. Denn der 19-Jährige bewies beim 4:1 gegen Austria mit einer makellosen Leistung, dass er den verletzten Antoine Bernede im zentralen defensiven Mittelfeld durchaus ersetzen könnte. Überhaupt drängten sich gegen die Wiener einige Spieler der B-Garnitur des Serienmeisters auf. Auch Sekou Koita und Majeed Ashimeru wussten nach einer 30-minütigen Anlaufzeit durchaus zu überzeugen. Auch Trainer Jesse Marsch stellte das zufrieden. "Wir sprechen immer mit der ganzen Mannschaft, dass wir immer jeden Spieler in jedem Moment brauchen. Ich bin sehr froh, dass jeder Spieler bereit ist für die Situation“, meinte der US-Amerikaner.

- Admiras Defensive: Große Hoffnungen waren bei den Südstädtern in die Rückkehr des lange verletzten Christoph Schösswendter gesetzt worden. Doch auch mit dem Abwehrchef ist die Defensive des Schlusslichts ein Torso. Bei Sturm Graz wurden vier Gegentreffer kassiert, insgesamt sind es nun schon 27 – und das in gerade einmal neun Runden. „Wir haben auswärts gegen Rapid und Sturm neun Tore bekommen. Das bedeutet zuallererst, dass wir defensiv stabiler werden müssen“, sagte der neue Trainer Klaus Schmidt nach dem zweiten Debakel in seinem zweiten Auswärtsspiel.

- Austria Selbstzerfleischung: In Salzburg kann man verlieren, keine Frage, auch wenn der Serienmeister maximal mit einer B-Elf angetreten war. Noch bedenklicher als die sportliche Leistung der Wiener bei der 1:4-Niederlage war allerdings das Drumherum. Die wenigen mitgereisten Fans streikten in der ersten Hälfte und ließen danach ihrem Frust freien Lauf. Ihr Zorn richtete sich gegen Finanzvorstand Markus Kraetschmer und gegen Routinier Florian Klein. Dafür zeigte Sportvorstand Peter Stöger wenig Verständnis. „Wir haben Stimmungs-Boykott, wir haben unsachliche Kritik, wir haben Kritik auf einzelne Personen bezogen, was ich gar nicht nachvollziehen kann. Das ist komplett gegen mein Naturell“, gab er zu Protokoll.   

- Rapids Heimschwäche: 0:2 gegen Salzburg, 1:2 gegen den LASK, 3:3 gegen Hartberg - und das auch nur dank eines Treffers von Stefan Schwab in der 96. Minute: Rapid wartet in dieser Saison noch immer auf den ersten Heimsieg gegen eine andere Mannschaft aus den Top-6. Nur gegen die Nachzügler Altach und Admira konnte im Allianz Stadion gewonnen werden. Geht das in dieser Form so weiter, wird es wohl auch 2019/'20 nicht zu einem absoluten Spitzenplatz reichen. "Wir wollten gewinnen, schlussendlich musst du mit dem X aber zufrieden sein. Wir haben den Sieg in der ersten Hälfte liegen gelassen", meinte Trainer Didi Kühbauer nach dem Dämpfer.

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