Die Meisterschaften werden weiterhin in den Altersstufen U15, U16 und U18 ausgetragen, aber ab Sommer zweistufig. Derzeit gibt es 14 Akademien, maximal 28 Teilnehmer werden künftig auf die zwei Ligen aufgeteilt.
100 Meetings
Dass über den Beschluss der neuen Nachwuchszentren (NWZ) nicht in der Öffentlichkeit gestritten wurde, dürfte an der Vorgangsweise gelegen sein. Es gab über 100 Meetings, aber keine Interviews. Scherb erzählt: „Sportdirektor Peter Schöttel, Projekt12-Leiter Günter Kreissl, mein Kollege Michael Gangoly und ich haben viel im Ausland recherchiert, alle Stakeholder laufend informiert und auf die Sorgen aus dem Nachwuchs gehört.“
Das Angebot der neuen NWZ richtet sich an Vereine ohne Akademie wie Hartberg, Amstetten, Horn oder Vienna. Zusätzlich war der SKN in der Entstehungsphase einer der engagierten Vereine (die Akademie in St. Pölten betreibt der Landesverband).
„Aber auch Regionalligisten, die ihre Ausbildung verbessern wollen, können mitmachen“, erklärt Scherb.
Ost-West-Teilung
Im Sommer wird mit einer Pilotsaison für U16 und U18 gestartet. Damit die Anreise maximal vier Stunden dauert, erfolgt eine Teilung in Ost- und West-Liga. „Je nach Herkunft der Bewerber werden die Bundesländer-Teams aus dem Zentrum Österreichs zugeteilt.“
Es wird auch Auf- und Absteiger geben, aber ausdrücklich nicht anhand der Tabelle: „Der Output und die Ausbildung sollen im Vordergrund stehen. Im Abstiegskampf zum Beispiel in Deutschland wurde komplett auf den Fußball vergessen.“
Da derzeit nur rund zwei Prozent aller Akademie-Kicker Profis werden, ist ein Kritikpunkt naheliegend: Es werden noch mehr Fußballer jahrelang um viel Geld ausgebildet, die es dann doch nicht in die Bundesliga schaffen würden. Aufsteiger von Amateurvereinen wie Marco Grüll, Patrick Wimmer oder früher Stefan Maierhofer sind nur seltene Ausnahmen.
Scherb kontert: „Unsere Studien zeigen, dass sehr viele Talente scheitern, weil sie im Dezember oder November geboren sind und körperliche Nachteile haben. Gerade diese retardierten Jugendlichen bekommen durch das NWZ einen zweiten Bildungsweg. Wenn der körperliche Schub einsetzt, schaffen es diese Spätentwickler vom NWZ leichter in eine Akademie.“
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