Wurde also die
Raiffeisen Arena generalstabsmäßig vor Mannschaftstrainingskiebitzen geschützt? Oder war es eine besondere Sicherheitsmaßnahme, um Infizierte vom Stadion-Areal abzuhalten? Oder war alles nur ein blöder Zufall?
Der LASK will die Bilder nicht erklären und beantwortet die Anfrage folgendermaßen: "Wir möchten uns aufgrund des laufenden Verfahrens dazu nicht äußern."
Gleichzeitig kursieren Gerüchte, dass der LASK Beweise von Verstößen anderer Vereine vorlegen könnte. Dem KURIER liegt ein Foto vor, bei dem Salzburg-Spieler zu knapp beieinanderstehen. Ob das Bild vor, während oder nach den Corona-Verordnungen aufgenommen wurde, ist nicht ersichtlich.
Auf der Gerüchtebörse besonders hoch gehandelt wird ein Verstoß beim Sturm-Training. Der neue Sportchef
Andreas Schicker antwortet auf KURIER-Anfrage klar: "Wir wissen, dass Gerüchte gestreut werden, aber solches Bildmaterial wird es nicht geben. Ich kann ausschließen, dass der SK Sturm vorsätzlich gegen Verordnungen oder Liga-Beschlüsse verstoßen hätte. Vielleicht ist mal ein Zusammenstoß wie beim Rapid-Training passiert, aber wir haben wirklich versucht, alles bestmöglich umzusetzen."
Neben dem von Schicker angesprochenen Zweikampf zwischen Stojkovic und Trainingsdebütant Gobara bei einem für Medien geöffneten Training sind bei den Auswertungen der Hütteldorfer Videos keine weiteren Verstöße gesichtet worden.
Vor dem Hochhaus
Anderswo stellte sich die Frage nach dem Schummeln erst gar nicht. Das Stadion in Wattens, wo Aufsteiger WSG Tirol trainiert, grenzt unmittelbar an Hochhäuser, die einen perfekten Blick auf das Spielfeld bieten und früher bei Partien entsprechend gut besucht waren. Sportchef Stefan Köck: "Selbst wenn wir gewollt hätten – das hätte bei uns jeder mitgekriegt."
Ein erfahrener Trainer, der nicht in der Bundesliga arbeitet, meint, dass bei allen Vereinen gegen die Abstandsregel verstoßen und auf den Babyelefanten vergessen worden wäre: "Weil Fußball so ein dynamischer Sport ist, geht es gar nicht, immer auf zwei Meter Abstand zu achten." Die entscheidende Frage wäre vielmehr, ob die Verstöße einmal passiert sind, regelmäßig bewusst weggeschaut wurde, oder die Bestimmungen mit Vorsatz und Absicht durch Mannschaftstrainings umgangen sowie gebrochen wurden.
Der Ärger der anderen Vereine über den LASK wurde seit der Pressekonferenz der Linzer am Freitag übrigens nicht kleiner.
Der Hintergrund: Vom LASK wurde beschrieben, dass die bewussten Verstöße aus gesundheitlichen Gründen vorgenommen wurden. Um die Spieler bestmöglich auf das heftige Programm ab Anfang Juni vorbereiten zu können.
Die Chance auf einen späteren Liga-Neustart, weniger englische Wochen oder ein späteres Saisonende wurde vom LASK aber nie gesucht. Die LASK-Verantwortlichen sind nach dem grünen Licht der Regierung bei allen Diskussionen und Beschlüssen über den neuen Spielplan innerhalb der Liga dafür eingetreten, möglichst früh möglichst oft zu spielen.
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