Millionen-Theater um Messi: Nun "droht" die UEFA mit Luxussteuer
Mit prominenten Zuschauern auf den Rängen geht Paris Saint-Germain in der französischen Ligue 1 das erste Heimspiel der neuen Saison an. Lionel Messi wird das Geschehen gegen Aufsteiger Racing Straßburg am Samstag noch nicht beeinflussen können. Das Debüt des mit großem Rummel geholten Argentiniers in Frankreich wird erst Ende August erwartet. Auch andere Stars der Pariser sind noch nicht wirklich im Bestform.
So plagte sich PSG bereits zum Ligaauftakt. Beim 2:1-Auswärtserfolg gegen Troyes - einem weiteren Oberhaus-Rückkehrer - fehlten angefangen von Neo-Keeper Gianluigi Donnarumma auch Neymar, Marco Verratti oder Angel Di Maria. Der neue Abwehrchef Sergio Ramos ist verletzt und wird noch einige Wochen pausieren müssen. Wer gegen Straßburg verfügbar ist, war zunächst noch unklar. Immerhin Kylian Mbappe ist fix dabei.
"Unsere Aufgabe ist nun, aus all diesen Topspielern ein Team zu formen, das die Aufgaben, die vor uns liegen, angehen kann", sagte Trainer Mauricio Pochettino am Freitag. Es gelte, eine "starke Einheit" zu bilden. Messi sei noch nicht bereit für die Rückkehr aufs Spielfeld, nachdem er nach dem Titel bei der Copa America einen Monat nicht richtig trainiert habe. "Wir werden die Dinge Schritt für Schritt angehen, uns kennenlernen und ihm ein gutes Gefühl geben. Dann kann er das Debüt geben, wenn er voll fit ist", meinte Pochettino.
Ein Zuckerl der UEFA
Während der Klub den Hype um Messi am Freitag mit einem 15-minütigen Clip einer Trainingseinheit - zu sehen waren Aufwärmübungen - befeuerte, reiben sich Beobachter weiter die Augen. Dass PSG, Manchester City oder Chelsea trotz Financial Fairplay (FFP) weiter mit Hunderten Millionen um sich werfen, beschäftigt die Konkurrenten. "Ich reibe mir auch gelegentlich verwundert die Augen, wie das alles funktioniert", sagte beispielsweise Bayern Münchens Trainer Julian Nagelsmann.
Es dürfte kein Zufall sein, dass in den Furor um das Gebaren von Scheich- und sonstigen Investoren-Klubs ein Zuckerl der UEFA durchsickert. Die will nämlich im kommenden Jahr mit dem FFP machen, was die seit elf Jahren existierende Regelung nach Meinung von Kritikern faktisch längst geschehen ist: es abschaffen. Stattdessen soll einem Bericht von "The Times" zufolge eine Gehaltsobergrenze eingeführt und Verstöße mit einer Luxussteuer bestraft werden.
70 Prozent für Gehalt
Beim FFP dürfen die Klubs in den zurückliegenden drei Jahren ein Defizit von maximal 30 Millionen Euro aufweisen. Der neue Vorschlag sieht vor, dass künftig jährlich betrachtet wird und 70 Prozent des Umsatzes für Gehalt aufgewendet werden dürfen. Liegt man darüber, muss als Strafe die Luxussteuer gezahlt werden, die dann über einen Topf an Clubs verteilt wird. Erst Wiederholungstätern gilt wie nun beim FFP der Ausschluss vom europäischen Wettbewerb.
Zum Vergleich: Paris hatte laut einem Bericht des Wirtschaftsprüfers KPMG in der Saison 2019/20 einen Jahresumsatz von 541 Millionen Euro und gab 405 Mio. für Gehälter aus, also knapp 75 Prozent. Mit Messi und Co. werden nun beide Zahlen steigen. Zwar werden für die neuen Stars gehörig Gagen fällig, über Merchandising und andere Einnahmen wird sich der Umsatz aber in neue Höhen schrauben.
Verabschiedet werden soll der neue Vorschlag auf einem Gipfel zur Zukunft des europäischen Fußballs im kommenden Monat in der Schweiz. Dort wird auch PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi als UEFA-Exekutivmitglied und Chef der europäischen Clubvereinigung ein Wort mitreden. Die Luxussteuer dürfte ihm ein Lächeln ins Gesicht zaubern, denn Geld ist bei PSG und in Katar nun wahrlich nicht das Problem.
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