611 Millionen für Spieler in einem halben Jahr
Allein in dieser Wintertransferperiode gab Chelsea für acht Zugänge rund 330 Millionen Euro aus. Das Transferminus beträgt 320 Millionen Euro, bei 750 Millionen Gesamtschulden. Nimmt man die Sommertransfers dazu, kommt man auf Ausgaben von 611 Millionen Euro binnen eines Jahres. Das Transferminus erreicht mehr als eine halbe Milliarde. Das hat sogar in der Premier League kein anderer Verein in so kurzer Zeit geschafft.
Auslöser war die Übernahme des Klubs durch ein Konsortium Ende Mai um rund fünf Milliarden Euro. Daran beteiligt sind die Clearlake Capital Group von Behdad Eghbali, der Schweizer Hansjörg Wyss mit seiner Wyss Foundation, die Amerikaner Mark Walter mit Guggenheim Capital und Todd Boehley mit seinen Eldridge Industries. Binnen eines halben Jahres wurde schon ein Viertel dessen ausgegeben, was Roman Abramowitsch in 19 Jahren als Klubchef verbraten hat.
Abramowitsch gab 2,34 Milliarden in 19 Jahren aus
Als sich der russische Oligarch 2003 die Chelsea-Anteile sicherte, investierten die Blues in den ersten zwei Saisons astronomisch anmutende 350 Millionen Euro in Spieler. Das Auftreten am Transfermarkt glich einer Revolution. Letztes Jahr musste der Russe verkaufen, nach 19 Jahren, in denen er 2,34 Milliarden Euro in Spieler gesteckt hatte.
Als Chelsea-Boss tritt vor allem Todd Boehly auf, der auch die US-Profiteams der Los Angeles Dodgers (Baseball) und der Los Angeles Lakers (Basketball) besitzt. Der Amerikaner setzt im Gegensatz zum Russen Abramowitsch aber vorrangig auf junge Spieler. 13 der 16 Chelsea-Zugänge dieser Saison sind nicht älter als 25 Jahre. Wie der Ukrainer Mychajlo Mudryk, den Chelsea für einen ähnlich hohen Betrag in Donezk herauskaufte, kann der ebenfalls 22 Jahre alte Fernández erst eine vorzeigbare Halbsaison auf Spitzenniveau vorweisen.
Debütieren könnte Enzo Fernández bei den Blues bereits am heutigen Freitag im Heimspiel gegen Fulham. Chelsea verbindet mit ihm die Hoffnung, trotz des Zehn-Punkte-Rückstands noch auf die Champions-League-Plätze vorzurücken. Roman Abramowitsch erkaufte sich um die 2,34 Millionen Euro in 19 Jahren immerhin 21 Titel für den Klub aus London.
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