Arnautovic zu Kanzler Stocker: "Bin dort, wo mein Herz schlägt"

Für das Foto wird die Szene schön inszeniert. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) und ÖFB-Rekordteamspieler Marko Arnautovic sitzen in der Österreichischen Residenz in Belgrad (Serbien). Vor ihnen stehen zwei Gläser mit zwei Scheiben Zitrone. Dann wird "Arnautovic Premium Gin" eingeschenkt.
"Ist da Wasser drinnen?", fragt Arnautovic. Er hat heute noch Training. Also nur ein "Fake-Schluck" für das Foto. "Herrlich", sagt er.
Dass der österreichische Kanzler auf seiner Reise auf den Westbalkan in Belgrad auch dem Fußballstar Arnautovic einen Besuch abstattet, hat auch damit zu tun, dass der Fußballer die Verbindung zwischen Österreich und Serbien auf eine besondere Weise verkörpert. Vater aus Serbien, Mutter aus Österreich, mittlerweile beim serbischen Traditionsverein Roter Stern Belgrad unter Vertrag. "Dort, wo mein Herz schlägt", sagt Arnautovic zu Stocker. Nur, um gleich wieder hinzuzufügen: "Das hat jetzt nichts damit zu tun, dass ich kein Österreicher mehr bin. Ich bin hergekommen und vertrete weiterhin Österreich."

Stocker zu Arnautovic: "Der Sport verdankt Ihnen viel"
Gut, dass der Fanliebling das geklärt hat. Er zeigt sich auch beim Kanzlertreffen in Belgrad überzeugt, dass Österreich die Qualifikation für die WM im nächsten Jahr schaffen kann. Seit 1998 wartet Fußball-Österreich auf eine WM-Teilnahme des Nationalteams. "Es wäre für mich nochmal eine Ehre, Österreich hinzubringen", sagt er zu Stocker.
"Mich würde es freuen, wenn wir die Quali schaffen", sagt der Kanzler. Und Arnautovic stellt noch einmal klar: Es sei ein "Riesen-Stolz für das Nationalteam zu spielen". Er versuche, mit seinen Leistungen auf dem Platz und außerhalb des Platzes Österreich zu vertreten. "Vielen Dank. Der Sport in Österreich verdankt Ihnen viel", honoriert der Kanzler. Er wünscht dem Teamspieler viel Erfolg – "persönlich und sportlich. Dass das, was Sie sich vornehmen in Erfüllung geht." Das wäre dann die erfolgreiche Qualifikation für die Weltmeisterschaft.
"Den Wunsch will ich meinen Kindern erfüllen"
Ehefrau Sarah und die beiden Töchter von Arnautovic bleiben vorerst in Italien und werden erst in den nächsten Monaten entscheiden, ob sie ganz oder teilweise nach Serbien nachkommen. "Es ist ein bisschen schwierig", erklärt der Fußballer. Denn: Die beiden Töchter betreiben professionelles Springreiten. "Die ganzen Pferde hierherzubringen, ein neues Turnier anzufangen – die brauchen die Punkte dort in Italien…. Also das ist schon ein hohes Level in Italien und wir wollen das hohe Level beibehalten. Ich muss denen den Wunsch erfüllen, weil ich hatte auch damals den Wunsch als Fußballer und meine Eltern haben mir auch alles erfüllt. Ich will das meinen Kindern auch erfüllen."
Bleibt noch eine wichtige Frage: Wird Arnautovic den Rekord von Toni Polster von 44 Teamtoren einstellen? Drei fehlen ihm noch, um gleich zu ziehen. "Ich will da nicht irgendeine Panik verbreiten“, sagt Arnautovic diplomatisch, in diesem diplomatischen Rahmen. "Er hat sich eh schon abgefunden damit", kommt aus dem Off. "Ja?", fragt Arnautovic und lacht.
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