Maradonas Trainerdebüt bei Gimnasia: Viel Lärm um nichts
Eines muss man Diego Maradona lassen. Dank ihm kennt mittlerweile die halbe Welt den Club de Gimnasia y Esgrima La Plata. Seit die Fußball-Legende den argentinischen Nachzügler trainiert, ist in La Plata, einer 740.000-Einwohnerstadt unweit von Buenos Aires, eine wahre Hysterie ausgebrochen.
Bei der ersten Trainingseinheit mit Maradona stürmten 26.000 Fans das Estadio Juan Carmelo Zerillo, innerhalb weniger Tage konnte der Verein 3000 neue Mitglieder begrüßen und Rekordumsätze im Fanshop verbuchen. Die argentinischen TV-Sender berichteten in den vergangenen Tagen stundenlang über den Tabellenletzten der Primera Division und seinen prominenten Coach.
Mit großer Neugier wurde daher auch das offizielle Trainerdebüt des 58-Jährigen erwartet.Schon seit Tagen waren die Tickets für das Heimspiel gegen Racing Club ausverkauft, der Andrang war so groß, dass das Match erst mit Verspätung angepfiffen werden konnte. Auch deshalb weil die Fans von Gimnasia dem neuen Trainer mit einer farbenfrohen Choreographie einen speziellen Empfang machten.
Viel Schall und viel Rauch um nichts. Diego Maradona, der sich vor dem Anpfiff demonstrativ bekreuzigte, konnte zwar die Anhänger bewegen, seine Mannschaft tritt allerdings auf der Stelle und kassierte eine 1:2-Heimniederlage. Grund zum Jubeln hatte der Weltmeister von 1986 nur, als sein Team nach der Pause ausglich, zwei Minuten später lag Racing dann aber schon wieder voran.
Die Aufgabe bei seinem neuen Verein gleich einer Mission Impossible: Mit nur einem Punkt aus sechs Spielen liegt Gimnasia weiter am Tabellenende.
Andererseits: Wer hatte sich vom früheren Wunderkicker schon Wunderdinge erwartet? Die Erfolge des Trainers Diego Maradona sind überschaubar, seine letzten Vereine (Al Wasl, Al-Fujairah SC, Dorados de Sinaloa) zählen nicht gerade zur Beletage des Weltfußballs.
Bei seinem neuen Klub war der 58-Jährige laut argentinischen Medienberichten bislang auch eher durch unkonventionelle Maßnahmen aufgefallen: So ließ Diego Maradona vor dem Match einen Priester kommen, um das Stadion zu segnen. Und einige seiner Spieler forderte er gar auf, ihre grünen Fußballschuhe auszuziehen, der simple Grund: Diese Farbe bringe Unglück.
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