Austria feiert in Graz einen wichtigen Auswärtssieg

Die mitgereisten Austria-Fans wurden für ihr Kommen belohnt.
Die Wiener ziehen nach dem 3:1 mit Sturm gleich. Der WAC festigt mit einem 4:0-Heimerfolg gegen St. Pölten Platz drei.

Die Wiener Austria bleibt auf Kurs Europa. Die Favoritner landeten am Sonntag in der Bundesliga-Meistergruppe einen wichtigen 3:1-Auswärtserfolg bei Sturm Graz und zogen nach Punkten (je 24) mit den Steirern gleich, die aufgrund des besseren Torverhältnisses Vierter bleiben. 

Der WAC schwenkte derweil auf Kurs Richtung Fixplatz in der Europa League ein. Die Wolfsberger feierten einen 4:0-Heimsieg über den SKN St. Pölten und sicherten damit den maßgeblichen dritten Platz ab.

Die beiden verbliebenen Konkurrenten Sturm und Austria sind gleichzeitig die Gegner der Kärntner in den letzten beiden Runden. Bei zwei Remis oder einem Sieg aus diesen Partien ist der WAC fix Dritter und spielt dann zumindest bis Dezember international.

Ein Geschenk führte zum Sieg

Der Kapitän hat das Ruder in die Hand genommen, die Austria segelt immer noch auf Kurs Europacup. Ein überragender Alexander Grünwald bescherte der Austria mit einem Doppelpack und einem Assist einen 3:1-Sieg bei Sturm, der direkte Weg zu einem Europacup-Platz ist somit noch möglich. 

Trainer Robert Ibertsbergers Resümee: "Es war ein wichtiger Sieg, mehr aber nicht. Wir waren nicht die bessere Mannschaft, wir haben die Tore zu den richtigen Zeitpunkten erzielt. Nächste Woche müssen wir nachlegen, weil wir Platz fünf verhindern wollen." Denn der könnte der Austria unter Umständen zwei Derbys gegen Rapid bescheren.

Austria feiert in Graz einen wichtigen Auswärtssieg

Otar Kiteishvili brachte Sturm in Führung, danach kam wenig von den Gastgebern. 

Die erste halbe Stunde des Spiels ist schnell erzählt: hektisch, zerfahren, fehlerhaft. Zwei Fehler ermöglichten auch die zwei Tore vor der Pause. Kiteishvili wurde zwar von drei Austria-Verteidigern umringt, aber nicht am Schuss gehindert - 1:0. Nur vier Minuten später folgte ein Gastgeschenk von Mensah in Form eines fürchterlichen Fehlpasses. Monschein scheiterte zunächst, Grünwald staubte zum Ausgleich ab. Ein Präsent brachte die Veilchen zurück ins Spiel.

"Bis dahin war es eine katastrophale Leistung von uns", urteilte Michael Madl hart, aber richtig.

 

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Kapitän Grünwald übernahm die Verantwortung und traf doppelt. 

Effiziente Austrianer

"Das 1:1 hat uns zurückgeholt, die Führung hat uns dann die nötige Sicherheit gegeben", sagt Grünwald. Zunächst zeigte Sturm nach dem Wechsel mehr Drang, doch dem Austria-Kapitän gelang ein Traumtor zum 2:1. "Das war enorm wichtig." Weil es ein Spiel auf Augenhöhe blieb - die Gäste aus Wien agierten effizienter. 

Monschein vergab zunächst den Matchball aus einem Konter, im Finish aber schickte ihn Grünwald mit einem feinen Pass auf die Reise, die zum 3:1 führte. Madl freute sich kurz: "Jetzt wartet schon das nächste Endspiel daheim gegen den WAC." Mit einem Sieg könnte man dem Ziel Europa einen Schritt näher kommen. Grünwald: "Wir hatten in dieser Saison noch keine Serie. Vielleicht fangen wir ja jetzt eine an."

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In Wolfsberg waren die Rollen klar verteilt. 

Keine Zweifel

Am Erfolg der Wolfsberger über St. Pölten gab es von Beginn an wenig Zweifel. Der WAC diktierte die Partie und fand einige Halbchancen vor, ehe Friesenbichler in der 32. Minute auf 1:0 stellte. Der Ex-Austrianer traf mit einem sehenswerten Schlenzer ins lange Eck. Die Niederösterreicher hatten nur eine richtig gute Gelegenheit auf den Ausgleich - Gartler schoss in der 40. Minute aus wenigen Metern über die Latte.

Kurz nach dem Seitenwechsel sorgte der WAC mit einem Doppelschlag für die Entscheidung. Zunächst versenkte Leitgeb in der 51. Minute einen Freistoß, wobei SKN-Goalie Christoph Riegler mit den Fingerspitzen noch am Ball war. Acht Minuten später verwertete Gölles eine Maßflanke von Michael Liendl per Kopf.

Austria feiert in Graz einen wichtigen Auswärtssieg

Kevin Friesenbichler (Mi.) eröffnete den Wolfsberger Torreigen. 

Für den 27-Jährigen war es das erste Bundesliga-Tor, zuvor hatte er monatelang wegen einer Schambeinentzündung pausieren müssen. Für den Endstand zeichnete Koita verantwortlich - der Stürmer enteilte in der 72. Minute der SKN-Abwehr und schoss trocken zum 4:0 ein.

In der Folge brachte der WAC den Vorsprung locker über die Zeit und darf damit weiterhin auf den größten Erfolg der Klubgeschichte hoffen. Ob allerdings Trainer Christian Ilzer bei etwaigen Europa-League-Gruppenspielen im Herbst noch auf der Bank sitzen würde, darf bezweifelt werden.

Der Coach wurde zuletzt mit einem Wechsel zur Austria in Verbindung gebracht, wollte derartige Spekulationen jedoch nicht bestätigen. "Letzte Woche war ich angeblich fix beim LASK, gestern fix bei der Austria, nächste Woche bin ich dann möglicherweise Eishockey-Trainer beim KAC", sagte Ilzer im Sky-Interview vor dem Anpfiff.

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