Bundesliga-Rückkehr? Nach 30 Jahren geht es in Krems wieder bergauf

Es war einmal: Da spielte Weltmeister Kempes in der Wachau
Der Cupsieger von 1988 möchte zurück in den Profibereich - vielleicht bereits heuer? Es wird darum gekämpft, das Budget zu verdoppeln.

1994 hat sich Krems aus dem Profifußball verabschiedet. 30 Jahre nach dem Abstieg aus der 2. Liga steht der KSC als Zweiter der Ostliga, der auch am Lizenzierungsverfahren teilnimmt, vor der Rückkehr in die Bundesliga.

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Der Traditionsverein investiert in die Lizenzierung viel Zeit und Geld (etwa 10.000 Euro für den Wirtschaftsprüfer), obwohl gar nicht feststeht, dass der erste Verfolger von Rapid II den Aufstieg stemmen könnte. „Heuer wäre das schon sehr kurzfristig“, gibt Obmann Georg Stierschneider zu bedenken.

„Die Auflagen der Liga haben alle ihren Sinn, wir erfüllen aktuell 85 Prozent davon“, erklärt Vizeobmann Hans Peter Rauscher, der die Lizenzunterlagen am 4. März abgeben wird.

Dass der Cupsieger von 1988 noch einmal auf die größere Bühne zurückkehren könnte, war lange undenkbar. Der Absturz ging bis in die fünfte Spielklasse mit drei Jahren in der 2. Landesliga. Es war kaum Geld da, und die Jugend ging lieber zum Handball. „Sie haben die damalige Schwäche in der KSC-Nachwuchsarbeit ausgenutzt“, erzählt Stierschneider, der aber keine direkte Konkurrenz sieht: „Krems verträgt beide Sportarten auf hohem Niveau.“

Schritt für Schritt

Seit einigen Jahren geht es bergauf, 1.000 Zahlende kommen im Schnitt ins Sepp-Doll-Stadion. Nach dem Ende der Hinrunde wurde Trainer Thomas Flögels Team vom Fanklub „Jungs vom Hügel“ sogar als Herbstmeister gefeiert.

Aber der Sprung in die 2. Liga ist groß: „Wir haben bewusst keinen Großsponsor, sondern zehn Hauptpartner. Sie alle müssten ihren Beitrag verdoppeln, damit wir unser Budget von 500.000 Euro mindestens verdoppeln könnten“, erklärt Stierschneider. Das wäre dann eine Million – so viel wie die Kremser Handballer ausgeben (können).

Das Extra-Geld würde in den Kader fließen – denn der gesamte Vorstand will weiterhin ehrenamtlich arbeiten. Stierschneider erklärt: „Wir brauchen mindestens fünf echte Verstärkungen für einen größeren Kader, der dann zu einem Drittel aus Vollprofis bestehen würde.“

Bundesliga-Rückkehr? Nach 30 Jahren geht es in Krems wieder bergauf

Kremser Führung: KSC-Obmann Georg Stierschneider (re.) und sein Vize Hans Peter Rauscher

Aktuell laufen Gespräche mit den Unterstützern. Zu großes Risiko, wie es früher beim KSC gerne genommen wurde, ist 2024 ausgeschlossen, wie Stierschneider versichert: „Lieber nähern wir uns in kleinen Schritten über ein paar Jahre der 2. Liga an.“

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