Umstrittener LASK-Star Boateng: Roter Teppich und Stadionverbote

Umstrittener LASK-Star Boateng: Roter Teppich und Stadionverbote
Egal, ob ihm eine Richterin den Profifußball verbietet oder nicht. Wir müssen über Jérôme Boateng und die LASK-Führung sprechen.
Karoline Krause-Sandner

Karoline Krause-Sandner

Wir müssen über Jérôme Boateng sprechen. Denn der prominenteste Neuzugang der Liga wurde von LASK-Geschäftsführer Siegmund Gruber diese Woche erstmals eingehend öffentlich gerechtfertigt. (Solange Boateng vom Gericht kein Berufsverbot erhält, wird er spielen, Anm.) Und er muss damit rechnen, dass das nicht das letzte Mal war. Nicht nur vor „lästigen“ Journalistinnen und Feministen, sondern auch vor denen, die treu hinter „seinem“ Verein stehen: den Fans.

Denn während eine Handvoll von ihnen für eine Protestaktion gegen zu viel Einfluss eines Sponsors im April mit Stadionverboten bedacht wurde, wird ein Profi, dem häusliche Gewalt vorgeworfen wird und der zudem versucht haben soll, Ex-Partnerinnen mit medialem Druck und Schweigevereinbarungen ruhig zu stellen, der rote Teppich ausgerollt.

Beim LASK habe man sich „sehr intensiv mit der Aktenlage und dem Menschen Jérôme Boateng beschäftigt“, bevor man ihn verpflichtet habe, sagte Gruber den OÖN. Ob man da die negative Stimmung bei den Fans auch einberechnet hat, wird uns Gruber nicht verraten. Und was ist mit den Mitspielern? Und dem Nachwuchs? Und dem Frauenteam?

Egal, ob ihm eine Richterin den Profifußball verbietet oder nicht. Natürlich müssen wir über Boateng sprechen. Und wir werden es auch weiterhin tun.

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