Kara schießt den LASK ab: Rapid siegt nach schwachem Start 3:2

Der Jubel nach dem Ausgleich zum 1:1: Rapids Ercan Kara
40 Minuten lang präsentierten sich die Linzer wie ein Spitzenteam, tatsächlich bleiben sie Letzter. Rapid kämpfte sich erfolgreich in die gute Partie.

Rapid ist der Sprung in die obere Tabellenhälfte gelungen. Dabei sah es beim 3:2 gegen den LASK lange nicht nach einem Erfolg der Grünen aus. Ercan Kara drehte die Partie mit insgesamt 41 Torschüssen, die bis nach dem Schlusspfiff spektakulär ablief.

Den Hütteldorfern fehlten sieben Mann, Arase und Hofmann (mit Gesichtsmaske für seinen Nasenbeinbruch) kamen in die Startelf zurück. Der Kapitän, der unbedingt mithelfen wollte, fühlte sich zur Pause nicht wohl und blieb in der Kabine.

Wohl erstmals in dieser Saison musste der Gegner noch mehr Spieler vorgeben. Weil zu den Verletzten und den drei Corona-positiven (Maresic, Flecker, Balic) auch noch die kranken Monschein und Schmidt kamen, zählten die Linzer zehn Ausfälle.

Linzer Furioso

Der LASK hatte den besseren Start. Nach nur 52 Sekunden schoss Grgic knapp daneben, Rapid-Tormann Gartler bekam zum ersten von vielen Malen nach 13 Minuten und einem Horvath-Schuss etwas zu tun.

Das Linzer Furioso mit klarem Vorteil bei den Zweikämpfen wurde auch nicht durch die nächste Verletzung gestoppt. Für Holland kam Hong – und dieser durfte direkt zum Torjubel laufen.

Kara schießt den LASK ab: Rapid siegt nach schwachem Start 3:2

Der erste Jubel gehörte den Gästen aus Linz

Denn den folgenden Outeinwurf hatten die aufgerückten Verteidiger Luckeneder und Boller in die Gefahrenzone gebracht, Thomas Goiginger nutzte den Abpraller zum 0:1 (13.).

Kein Spiegeln mehr

Die Hütteldorfer litten sichtlich darunter, dass nach sechs Siegen und zwei Remis der Plan A gegen den LASK nicht mehr zur Verfügung stand. Weil Coach Andreas Wieland auf eine Viererkette umgestellt hatte, konnten die Gegenspieler nicht mehr wie beim 3-4-3 gespiegelt, also Mann gegen Mann bekämpft werden.

Es dauerte bis zur 28. Minute, um einen Rapid-Angriff vermerken zu können: Fountas wurde am Fünfer geblockt. Gefährlicher blieben die aggressiven Gäste. Karamokos Haken vor Gartler fiel zu weiträumig aus (30.). Luckeneders Kopfball nach einer Ecke war hingegen zu präzise gesetzt – Lattenunterkante (36.).

Comeback durch Kara

Nach einer Ljubicic-Vorlage war das 1:1 nahe. Hofmann – möglicherweise von seiner Maske beeinträchtigt – setzte einen Kopfball am Fünfer unbedrängt drüber (40.). Eine Minute später war es so weit: Ercan Kara hatte einen Doppelpass mit Grüll gespielt und vor Tormann Schlager die richtige, nämlich die kurze Ecke gewählt – 1:1.

Plötzlich wackelten die Linzer. Schlager hielt gegen Fountas stark (45.).

Trotz des starken Windes wurden die 11.900 Fans gut unterhalten. Im Vorverkauf waren mehr Karten abgesetzt, aber die Wiener 2-G-Regel schlägt weiter Schneisen auf sonst eng besetzten Tribünen.

In der zweiten Hälfte ging die flotte Partie munter hin und her. Da Joker Hong und Karamoko, dort Arase kamen dem zweiten Treffer nahe.

VAR greift ein

Nach einem Fehler von Joker Schick konterte der LASK. Karamoko fiel nach einem Tackling von Stojkovic im Strafraum, Schiedsrichter Kijas pfiff. Doch VAR Lechner sah die falsche Elfmeterentscheidung und griff ein (69.).

Didi Kühbauer hätte sonst die Beherrschung verloren, wie der Rapid-Trainer verriet: "Wenn dieser Elfer nicht zurückgenommen worden wäre, würde ich länger in U-Haft sitzen. Da hätte mich keiner mehr stoppen können. Den Glauben an die Gerechtigkeit hätt' ich auch verloren."

Kara schießt den LASK ab: Rapid siegt nach schwachem Start 3:2

Schiedsrichter Kijas wurde vom VAR korrigiert

Richtig war der Abseitspfiff bei einem Fountas-Treffer (75.).

Alles korrekt war beim 2:1. Ein Schick-Freistoß landete bei Ercan Kara. Renner hatte das Abseits aufgehoben, der Teamstürmer köpfelte ein (78.).

Freistoß-Könige

Das Finish war geprägt von starken Freistößen. Zuerst traf Marco Grüll aus 25 Metern ins Kreuzeck (86.).

Doch die Gäste gaben nicht auf. Nach einem Boller-Freistoß an die Latte stand Felix Luckeneder richtig. Der Abstauber brachte das 3:2 und nochmals Spannung (89.). Anders als in Klagenfurt und Hartberg hielten die Rapidler den Ball aber geschickt - und siegten.

Trotzdem gibt es noch zwei Wermutstropfen für Rapid: Fountas verletzte sich in letzter Minute am Oberschenkel, und Ljubicic sah nach (!) dem Schlusspfiff noch Rot. Der Rapidler war Renner an die Gurgel gegangen.

"Eine überzogene Entscheidung", meinte Kühbauer. Eine Sperre für die völlig unnötige Disziplinlosigkeit wird es trotzdem setzen. Und Fountas dürfte die Verletztenliste verlängern. "Er hat einen Stich gespürt", sagt Kühbauer mit Blick auf die Auswärtsspiele in Zagreb und Wolfsberg. "Das ist immer ein schlechtes Zeichen." 

0:1 Goiginger (17.), 1:1 Kara (41.), 2:1 Kara (78.), 3:1 Grüll (86.), 3:2 Luckeneder (89.).

Rapid: Gartler - Stojkovic, Aiwu, Hofmann (46. Schick), Ullmann - Grahovac, Ljubicic - Arase (72. Ballo), Fountas (91. J. Auer), Grüll - Kara (86. Moormann).
LASK: Schlager - Potzmann (87. Griger), Boller, Luckeneder, Renner - Holland (17. Hong), Grgic - Horvath (62. Nakamura), Michorl, Goiginger - Karamoko.
Rote Karte: Ljubicic (Tätlichkeit nach Spielende)
Gelbe Karten: Michorl, Schlager, Luckeneder, Renner.

Allianz Stadion, 11.900, SR Kijas.

 1. Red Bull Salzburg  13 11 2 0  33:9  24 35 
 2. Sturm Graz         13  7 2 4 28:20   8 23 
 3. WAC                13  6 3 4 20:20   0 21 
 4. TSV Hartberg       13  4 5 4 23:20   3 17 
 5. Rapid Wien         13  4 4 5 20:19   1 16 
 6. Austria Wien       13  3 7 3 19:16   3 16 
 7. Austria Klagenfurt 13  3 6 4 21:23  -2 15 
 8. SV Ried            13  3 5 5 17:29 -12 14 
 9. FC Admira          13  3 5 5 18:19  -1 14 
10. WSG Tirol          13  2 7 4 17:25  -8 13 
11. SCR Altach         13  3 4 6  9:18  -9 13 
12. LASK               13  2 4 7 12:19  -7 10 

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