"Ich will Leuten Flügel verleihen": Erster Auftritt von Klopp bei Red Bull

Seit 1. Jänner ist Trainer-Legende Jürgen Klopp als Head of Global Soccer für Red Bull tätig. Am heutigen Dienstag wurde der 57-Jährige offiziell im Rahmen einer Pressekonferenz in Salzburg vorgestellt. Insgesamt fanden sich mehr als 200 Medienvertreter aus aller Herren Länder im Hangar-7 ein.
In seiner neuen Funktion als Head of Global Soccer wird Klopp für die Clubs in Leipzig, Salzburg, New York, Brasilien und Japan zuständig sein. Zudem hält das Getränkeunternehmen Minderheitsanteile an Paris FC und Leeds United.
"War immer fasziniert von Red Bull"
Gemeinsam mit Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff betrat der 57-Jährige die "Bühne". Begrüßt wurde der Ex-Liverpool-Trainer mit großem Applaus, womit er nicht gerechnet hatte: "Ich dachte ich bin auf einer Pressekonferenz und nicht das hier geklatscht wird." Nervös sei er nicht, immerhin habe er schon "die ein oder andere" Pressekonferenz hinter sich.
Er betonte zu Beginn mehrmals es wäre nie sein Plan gewesen in diese Richtung zu gehen. Als er allerdings erstmals von dieser Rolle bei Red Bull gehört hatte, wusste er sofort, dass er das machen will. "Ich war und bin schon immer fasziniert von der Marke Red Bull und finde auch, dass es viele Sportarten ohne Red Bull gar nicht geben würde", so der gebürtige Stuttgarter.
"Ich will kein Passagier sein"
Klopps Tätigkeit bei den Bullen ist strategischer Natur, eine Rolle im Tagesgeschäft eines Clubs ist nicht vorgesehen. „Ich will kein Passagier sein oder ein Prominenter im Raum. Ich möchte meinen Teil beitragen, Werte schaffen. Für mich war es wichtig, dass ich gesehen habe in der vergangenen Woche, dass ich das kann“, erklärte der frühere Liverpool-Erfolgscoach. Ein Büro in Salzburg werde er nicht haben.
"Ich will meine Erfahrungen teilen, und Leuten gerne Flügel verleihen", sagte der Deutsche, der keinem Trainer des Red-Bull-Kosmos vorschreiben wird, wie er zu spielen hat. "Ich bin nicht der Typ, der Leuten sagt, so und so geht es", sieht sich Klopp in der Berater-Funktion. "Ich bin der Typ mit der meisten Erfahrung. Ich war jetzt eine Woche lang bei Red Bull und war dort in jedem Meeting der Älteste", so der 57-Jährige augenzwinkernd.
"Verdienen die Leipziger nicht auch guten Fußball?"
Druck fühle er keinen, auch wenn er weiß das dieser ein ständiger Begleiter ist und sein wird. Sein Traum wäre es mit allen Red-Bull-Vereinen den "nächsten Schritt zu machen". Er wünsche sich das die jetzigen Trainer auch die nächsten zehn Jahre noch im Amt sind und stellt zugleich klar: "Ich werde nicht der Trainer eines Red Bull-Teams werden." Eine Rückkehr ins Trainer-Business schließt der 57-Jährige per se allerdings nicht aus.
Seine Entscheidung von Liverpool wegzugehen bereue er hingegen nicht einmal zu "0,01 Prozent".
Auf die Frage, was er zu der Kritik an seinem Wechsel zu Red Bull sagt, meint Klopp: "Ich verstehe jeden, der Kritik äußert, auch mit dem Blick auf meine bisherigen Stationen als Trainer. Aber als ich am Wochenende in Leipzig saß, dachte ich mir 'Verdienen diese Leute in Leipzig nicht auch guten Fußball?'." Er entgegnete, dass es auch in England bei Liverpool Investoren gäbe.
Die im Sommer erstmals mit 32 Teams stattfindende Klub-Weltmeisterschaft empfindet Klopp als "sinnlos". Der 57-Jährige spricht sich im selbem Atemzug auch für eine Reduktion der Anzahl von Pflichtspielen aus.
"Ich habe noch niemanden der ganzen Red Bull Promis getroffen, ich habe gearbeitet", reagierte Klopp auf die Fragen ob er bereits Kontakt mit Marco Odermatt hatte.
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