Jaissle nach dem 1:1: "Fahren mit breiter Brust nach München"

Das Tor zum 1:1 von Kingsley Coman in der 90. Minute schmälerte die Zuversicht der "Bullen" vor dem Rückspiel am 8. März keineswegs. Durch den Wegfall der Auswärtstorregel geht es in München beim Kampf um den Einzug ins Viertelfinale der Fußball-Champions-League wieder bei Null los.
"Wir fahren mit breiter Brust nach München", kündigte Salzburg-Trainer Matthias Jaissle auf Sky an. Der knapp verpasste Sieg - es wäre der erste österreichische Europacup-Erfolg über die Bayern seit Rapid 1967 gewesen - schmerzte nicht allzu sehr. "Unmittelbar nach dem Abpfiff war es eine kleine Enttäuschung. Aber insgesamt beziehungsweise ein paar Minuten oder Stunden danach wird der Stolz eher überwiegen. Die Jungs haben das richtig gut gemacht. Wie sie sich in jeden Ball hineingearbeitet und gefightet haben, das war schon aller Ehren wert", sagte Jaissle auf ServusTV.
Der Deutsche hatte im ersten Match eines österreichischen Klubs überhaupt in einer Champions-League-K.o.-Phase die jüngste Startformation in einem K.o.-Match der "Königsklasse" seit fast 19 Jahren aufgestellt. Die Anfangs-Elf wies einen Schnitt von 23 Jahren und 242 Tagen auf, zuletzt war Ajax Amsterdam im April 2003 durchschnittlich um 37 Tage jünger.
Bayern unzufrieden
Der FC Bayern hat schon angenehmere Zeiten erlebt. Die Situation bei den Münchnern ist nach dem 1:1 im Achtelfinal-Hinspiel bei Red Bull Salzburg weiterhin angespannt, zumal das blamable 2:4 vom Samstag in Bochum noch nachwirkt. Dass man nun am Mittwoch einen Last-Minute-Treffer von Kingsley Coman benötigte, um gegen einen klaren Außenseiter nicht als Verlierer vom Platz zu gehen, trägt nicht zur Beruhigung bei.
Trainer Julian Nagelsmann gestikulierte während der Partie heftig und zeigte des öfteren seine Unzufriedenheit. Der Ausgleichstreffer wirkte dann aber doch besänftigend. "Am Ende können und müssen wir damit leben", sagte der Coach gegenüber Sky über das Resultat, das für das Rückspiel am 8. März alles offenlässt. Das 1:1 sei "nicht das Wunschergebnis" gestand Thomas Müller.

Deutsche Pressestimmen:
"Bild": "Last-Minute-Ausgleich! Coman rettet Bayern vor nächster Pleite! Fast die nächste Peinlich-Pleite für die Bayern! Nur vier Tage nach dem 2:4 in Bochum zittert der Rekordmeister auch in Salzburg. Die Bayern enttäuschen über weite Strecken des Spiels. Nicht Chelsea, Madrid oder Manchester machen den Bayern aktuell Angst. Viel eher Bochum und Salzburg!"
"Abendzeitung": "Spätes Remis in Salzburg: Coman wird wieder Bayerns Glücksretter. Der Franzose bewahrt die Münchner mit seinem Last-Minute-Ausgleichstreffer vor einer Blamage in Salzburg. Im Achtelfinal-Rückspiel der Königsklasse ist der Rekordmeister nun mächtig unter Druck. Bayern-Abwehr wackelt schon wieder."
"Merkur": "90. Minute! Flügelflitzer Coman rettet die Bayern beim starken Außenseiter in Salzburg."
"Welt": "Coman rettet die Bayern in der letzten Sekunde vor der Niederlage in Salzburg. Der FC Bayern verhindert in letzter Sekunde eine Niederlage beim FC Salzburg und hat vor dem Rückspiel gute Aussichten, das Viertelfinale der Champions League zu erreichen. Aber wieder einmal bereitet Trainer Julian Nagelsmann die Abwehr Sorgen."
"Süddeutsche Zeitung": "Am Ende hilft ein Hoffnungsball. 89 Minuten lang sieht es aus, als würde der FC Bayern die zweite Niederlage hintereinander einstecken müssen - dann retten sich die Münchner mit einem späten Tor. Das 1:1 in Salzburg bietet alle Chancen aufs Weiterkommen."
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