Infantino wirbt für WM mit 48 Teams: "Schöne Botschaft"

Der FIFA-Chef wirbt weiterhin für Aufstockung des Turniers. Die Pläne kommen aber nicht überall gut an.

FIFA-Chef Gianni Infantino setzt seine Werbetour für eine Ausweitung der WM 2022 in Katar auf 48 Teams unbeirrt fort. Trotz der politischen Spannungen in der Golf-Region hofft der Chef des Weltverbands, dass die Fußball-WM auch in Nachbarländern des Emirats stattfinden wird.

Dies sei eine "schöne Botschaft", sagte Infantino und erklärte beim Kongress der Asiatischen Konföderation (AFC) in Kuala Lumpur: "Wird es schon 2022 passieren? Wir schauen es uns an. Wenn es möglich ist, warum nicht?" Die Aufstockung von 32 auf 48 Teams ist bisher erst für das WM-Turnier 2026 in den USA, Kanada und Mexiko vereinbart.

Die Kataris haben sich aber offiziell dazu bereiterklärt, das Feld zu vergrößern - allerdings vorerst nur für den Fall, dass das Turnier weiterhin in den acht geplanten Stadien im Emirat stattfinden kann. Eine Studie soll die Machbarkeit des Vorhabens klären. "Wir müssen es ziemlich bald wissen", sagte Nasser al-Khater, stellvertretender Chef des WM-Organisationskomitees. Bis zum Frühjahr des kommenden Jahres müsste eine Ausweitung voraussichtlich feststehen.

80 Spiele als Herausforderung

Infantino hatte mehrfach betont, dass er in der Debatte auch auf mögliche Gespräche von Katar mit Nachbarländern hoffe. "Es gibt auch andere Länder in der Region", sagte Infantino der Nachrichtenagentur AP auf die Frage nach Saudi-Arabien, das zu den Staaten gehört, von denen Katar derzeit politisch isoliert ist. Er habe mit Scheich Tamim Bin Hamad Al Thani darüber gesprochen, berichtete Infantino. Thema seien Spiele beispielsweise in Saudi-Arabien, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten gewesen, berichtete AP. "Es ist wichtig, dass er uns gesagt hat: 'Lasst uns die Diskussion fortsetzen und schauen, ob das funktionieren kann'", sagte Infantino.

Er betonte bei dem Treffen vor den Verbandsvertretern Asiens in Malaysia, dass sich die Zahl der asiatischen Teilnehmer durch eine Ausweitung erhöhen würde. "Ihr würdet eine größere Chance haben", sagte er. "Wir diskutieren es mit unseren katarischen Freunden. Wir diskutieren es mit vielen weiteren Freunden in der Region. Wir hoffen, dass es passiert. Wenn nicht, haben wir es wenigstens versucht." Bei seiner angestrebten Wiederwahl 2019 hofft Infantino auch auf die asiatischen Stimmen.

Mit 16 weiteren Teilnehmern würde die Zahl der Spiele auf 80 steigen. Die WM war wegen der Hitze am Persischen Golf bereits vom gewohnten Termin im Juni und Juli auf den 21. November bis 18. Dezember 2022 verlegt worden. Eine Ausweitung würde auch eine Verlängerung des Turniers bedeuten, was unter anderem massiven Protest der Topligen und -clubs in Europa hervorrufen würde.

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