Guardiola feilt weiter am "Feintuning"

Pep Guardiola gestikuliert während eines Fußballspiels.
Die Spieler üben nach mäßiger Leistung Selbstkritik. Der Barca-Rekord liegt zur Abholung bereit.

Mit glanzlosem Schongang-Fußball hat Bayern München den Siegesrekord des FC Barcelona in der Champions League eingestellt und den Einzug ins Achtelfinale vorzeitig perfekt gemacht. Ein 1:0 bei Viktoria Pilsen bedeutete am Dienstag den vierten Sieg im vierten Gruppenauftritt sowie den neunten in der Königsklasse in Serie. Pep Guardiola erklärte, weitere Details für das "Feintuning" des Titelverteidigers erhalten zu haben.

Rekordjagd

Nach der Einstellung der Bestmarke des FC Barcelona mit neun Champions-League-Siegen en suite (aus der Saison 2002/2003), können die Münchner mit einem weiteren Erfolg am 27. November im Auswärtsspiel bei ZSKA zum alleinigen Rekordhalter aufsteigen. "Ich hoffe, wir werden ihn in Moskau verbessern", sagte Guardiola, der den Ruhm nicht für sich allein beanspruchen wollte. Schließlich war sein Vorgänger Jupp Heynckes für fünf der neun Siege verantwortlich: "Jupp hat größeren Anteil an diesem Rekord als ich."

Diskussion Hoeneß-Guardiola

Gegen eine neue Bayern-Bestmarke scheint aktuell wenig zu sprechen, auch wenn Guardiolas Taktik-Experimente die eigenen Spieler in Pilsen eher zu verwirren schienen. Beim traditionellen Bankett nach der Partie suchte Uli Hoeneß deshalb das Gespräch mit Guardiola. Minutenlang diskutierte der Spanier mit dem Präsidenten. Guardiola, der in seiner Zeit beim FC Barcelona oft ohne klassischen Stürmer spielen ließ, sei als Trainer "nicht stur", sondern passe seine Vorstellungen den Gegebenheiten an, betonte Hoeneß danach. So habe der Katalane mit der Hereinnahme von Mandzukic richtig reagiert.

Für die eher mäßige Vorstellung in Pilsen nahm der im Frühjahr wegen Steuerhinterziehung vor Gericht stehende Hoeneß die Mannschaft in Schutz: "Du kannst nicht von den Jungs erwarten, dass sie acht oder neun Monate im Jahr Topleistungen bringen. Man muss auch mal so Spiele mit 80, 90 Prozent gewinnen können."

Selbstkritik von Spielern

"Wir müssen es schleunigst hinbekommen, dass wir die Anfangsphase nicht so verpennen wie in letzter Zeit. Ich weiß nicht, ob wir glauben, dass es zu einfach geht", mahnte Kapitän Philipp Lahm. Der bis zur Einwechslung von Mandzukic als Solo-Spitze agierende Thomas Müller wurde ebenso deutlich: "Wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert, aber gewonnen. Das war im Endeffekt das Wichtigste. Natürlich sitzen wir jetzt nicht in der Kabine und machen 'ne Flasche Schampus auf."

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