Großes Lob für ÖFB-Teamspieler Onisiwo: "Er war der Dosenöffner"

Großes Lob für ÖFB-Teamspieler Onisiwo: "Er war der Dosenöffner"
„Der war nicht zu bremsen“, sagte sein Sportdirektor. Für Mainz erzielte der Wiener drei Tore gegen Bochum.

Karim Onisiwo ist ein Spätstarter. Seit sieben Jahren spielt der Wiener für den FSV Mainz. Drei Tore in der Bundesliga sind dem Stürmer bis Samstag aber noch nie gelungen - auch nicht in Österreich. Onisiwo führte die Mainzer mit einer Galavorstellung zu einem 5:2-Sieg gegen den VfL Bochum. Als Lohn gab es für den 30-Jährigen nicht nur den Matchball, sondern auch großes Lob.

„Er war hervorragend. Er ist vorangegangen und hat alle anderen mitgerissen. Der war nicht zu bremsen“, sagte Mainz-Sportdirektor Martin Schmidt. Dabei war der Jahresauftakt für Onisiwo wie für seinen Klub gar nicht besonders gut verlaufen. Einem 1:1 in Stuttgart folgte ein 1:2 gegen Dortmund - jeweils mit überschaubaren Leistungen. Trainer Bo Svensson setzte dennoch weiter auf den athletischen Angreifer, der in den Niederungen des Wiener und Salzburger Amateurfußballs groß geworden ist.

„Ich habe nach der Kritik versucht, Gas zu geben. Das habe ich geschafft“, meinte Onisiwo nach seinem Dreierpack. In der WM-Pause hatte ihm eine Zehenverletzung zu schaffen gemacht. Nun ist er wieder obenauf. „Ich hoffe, das war der Dosenöffner. Ich möchte weiter so für die Mannschaft performen.“ Mainz liegt als Tabellenelfter im gesicherten Mittelfeld.

Onisiwo ist mit mittlerweile 48 Torbeteiligungen (29 Tore und 19 Assists) Rekordhalter des Klubs in der Bundesliga.
Sein Dreierpack war der erste eines ÖFB-Legionärs in der deutschen Bundesliga seit mehr als zehn Jahren. Marko Arnautovic hatte im Dezember 2012 beim 4:1 von Werder Bremen gegen 1899 Hoffenheim in dreifacher Ausführung getroffen. Laut kicker-Angaben ist Onisiwo, dessen Vater wie jener von David Alaba aus Nigeria stammt, der erst siebente Österreicher der Geschichte, dem das Kunststück in der deutschen Bundesliga gelang.

Der Mann aus Favoriten

Onisiwo, in Wien-Favoriten neben dem FavAC-Platz aufgewachsen, war nach zwei Jahren bei Austria Salzburg und eineinhalb beim SV Mattersburg im Jänner 2016 nach Mainz übersiedelt. Dem Wechsel war ein Vertragsstreit mit den Mattersburgern vorausgegangen. Mit dem ÖFB-Nationalteam unterhielt der Stürmer jahrelang eine On-Off-Beziehung. In 20 Länderspielen steht ein Tor zu Buche. Sofern er fit war, wurde der 1,88-Meter-Mann von Neo-Teamchef Ralf Rangnick im Vorjahr aber immer einberufen.

Geht es nach Onisiwo, dann soll das so bleiben. Bei seiner Gala gegen Bochum profitierte er auch von seinem neuen Sturmpartner Ludovic Ajorque. Der 1,97-m-Hüne sicherte viele Bälle, verteilte sie geschickt und ermöglichte seinem Nebenmann die Chance, in etwas anderer Rolle in die Schnittstellen zu sprinten. „Ich fühle mich wohl, wenn ich mich in den Räumen als Freigeist frei bewegen kann und nicht so statisch spiele“, erklärte Onisiwo. „Ich hoffe, dass es so weitergeht.“

Denn bereits am Mittwoch (20.45 Uhr/live ARD und Sky) wartet das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Bayern München. „Das wird ein ganz anderes Spiel werden“, meinte Onisiwo. Die Mainzer haben ihre beiden vergangenen Pflichtspiele gegen den Serienmeister im eigenen Stadion gewonnen. Zudem sind die Bayern nach drei 1:1 im Jahr 2023 noch sieglos. Onisiwo blieb dennoch auf dem Boden. Man müsse eine Leistung wie gegen Bochum bringen „und noch mehr, damit wir überhaupt eine Chance haben, zu bestehen“.

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