Großes Liga-Finale: Serienmeister Salzburg gegen Cupsieger Sturm

Großes Liga-Finale: Serienmeister Salzburg gegen Cupsieger Sturm
Der Titelverteidiger kann am Sonntag mit einem Sieg den Titel fixieren. Doch die Grazer haben nach dem Cup-Titel Lust auf mehr.

So ein heißes Finish gab es ewig nicht. Was dem gemeinen Fußball-Fan heute erwartet, hat Finalcharakter: Tabellenführer Salzburg empfängt Verfolger Sturm Graz zum Gipfeltreffen im Titelkampf (17 Uhr/live ORF 1 und Sky). Etwas mehr als 17.000 Fans werden in die Red-Bull-Arena kommen. Das Stadion ist ausverkauft, wenngleich auch nicht voll, rund 30.000 hätten Platz. In der Bundesliga bleibt der obere Rang in Salzburg aber seit Jahren geschlossen. So auch diesmal. Aus Sicherheitsbedenken und auch aus Sorge, dass noch mehr stimmgewaltige Sturm-Anhänger kommen würden.

Was spricht für wen im spannendsten Titelkampf seit Jahren? Wer wird Meister?

Die Ausgangslage: Vorteil Salzburg

Salzburg geht mit drei Punkten Vorsprung in die Partie und hat dazu den berühmten Stern, würde also im Falle von Punktgleichheit am Ende vorgereiht werden, weil man im Zuge der Punkteteilung im März aufgrund einer ungeraden Zahl abgerundet wurde. Im Klartext: die Salzburger würden mit einem Sieg am Sonntag ihren zehnten Meistertitel in Folge fixieren. Feierlichkeiten sind noch keine geplant, auch aus Respekt vor Gegner Sturm. Ein Remis würde Salzburg mehr bringen als den Grazern. Selbst bei einer Niederlage bliebe der Serienmeister vorne und hätte weiter alles in der eigenen Hand.

 

Die Auslosung: Wieder ein Punkt für Salzburg

Sollte am Sonntag noch keine Entscheidung fallen, kommt es auf die letzten beiden Runden an. Während Salzburg noch daheim gegen Austria Klagenfurt und zum Schluss bei der Austria in Wien gastiert, muss Sturm noch zu Rapid und empfängt am letzten Spieltag den starken LASK.

Der Druck: Salzburg muss, Sturm kann

In Salzburg ist der Meistertitel Pflicht. Der Druck ist – wie in jeder Saison – groß, heuer aber vielleicht noch ein bisschen größer, weil man schon den Cup-Titel verpasst hat. Schon im Viertelfinale dieses Bewerbs konnte Sturm befreiter aufspielen und stieg auf. Zudem weist Trainer Christian Ilzer immer wieder auf das finanzielle Potenzial (siehe Punkt Qualität) hin, lobt sein Team immer wieder, dass es überhaupt so weit gekommen ist. Und befreit aufspielen kann man auch, Platz zwei ist gut abgesichert, den Cup-Titel hat man schon.

Großes Liga-Finale: Serienmeister Salzburg gegen Cupsieger Sturm

Dturm feierte mit den Fans den Cup-Titel

Die Euphorie: Begeisterung in Graz

Sturm spielt die beste Saison seit langer Zeit, in Graz schwimmt man auf einer Welle der Euphorie, wie man bei den Cup-Feierlichkeiten sah. Nun scheint sogar der erste Meistertitel seit 2011 möglich. Immerhin ist man auch in der Liga das einzige Team, dass den Krösus besiegen konnte. Im Cup-Viertelfinale behielt man im Elferschießen den Oberfuß.

Die Qualität: Salzburg hat die Nase klar vorn

Es ist keine Überraschung, dass der Marktwert-Vergleich eindeutig für Salzburg spricht. Knapp 223 Millionen Euro stehen rund 40 Millionen Euro gegenüber. Die Qualität der Einzelspieler könnte am Ende den Ausschlag für eine erfolgreiche Titelverteidigung geben. Beim Serienmeister stehen gleich fünf Spieler im Kader, deren Marktwert 20 Millionen Euro oder mehr beträgt (Noah Okafor, Nicolas Seiwald, Luka Sucic, Strahinja Pavlovic, Benjamin Sesko). Bei Sturm ist mit Alexander Prass (5 Millionen) ausgerechnet ein Ex-Lieferinger Nummer eins.

Großes Liga-Finale: Serienmeister Salzburg gegen Cupsieger Sturm

Die Salzburger bei der Meisterfeier im Vorjahr

Personalsituation: Sturm hat mehr Optionen

Während bei Sturm die meisten Leistungsträger fit sind, geht Salzburg seit Wochen am Stock. Bis zu 13 Spieler musste Trainer Matthias Jaissle vorgeben, die Situation entspannt sich langsam. Die zuletzt gesperrten Nicolás Capaldo und Pavlovic kehren zurück, Kapitän Andreas Ulmer, der jüngst bis 2024 verlängerte, wird rechtzeitig fit.

Die Erfahrung: Salzburg weiß, wie Meister geht

Obwohl Salzburgs Altersschnitt mit 20,3 Jahren knapp vier Jahre unter jenem von Sturm liegt, spricht die Erfahrung für den Serienmeister. Viele wurden schon im Vorjahr unter Trainer Matthias Jaissle Meister, für sie spricht auch die Europa-Erfahrung.

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