Wechsel in Top-Liga: Warum die Austria beim Früchtl-Abgang Geld verliert
Die Wiener Austria verliert vor dem Trainingsauftakt zur neuen Saison ihren Einser-Tormann. Bereits im vergangenen Sommer war ein Abgang von Christian Früchtl im Raum gestanden, die Wiener hatten sich mit einem französischen Verein sogar schon auf eine Ablösesumme von 2 Millionen Euro verständigt. Doch Früchtl selbst erteilte dem Klub eine Absage.
Jetzt, mit einem Jahr Verspätung, verlässt der 24-Jährige die Violetten und schließt sich dem italienischen Erstligisten US Lecce an. Die Italiener überweisen rund eine Million Euro für die Dienste des Deutschen. Früchtl war 2022 um 500.000 Euro von Bayern München verpflichtet worden und absolvierte insgesamt 80 Spiele für die Wiener Austria.
50 Prozent für die Bayern
Von der Transfersumme werden die Wiener allerdings nur die Hälfte verplanen können. Beim Verkauf des deutschen Goalies handelten die Bayern nämlich eine Vertragsklausel aus, die den Münchnern 50 Prozent der Transfersumme bei einem Weiterverkauf einbringen würde. Diese Klausel tritt nun in Kraft.
Zäher Stadionverkauf
Die Austria verliert damit bitter benötigtes Geld. Denn auch der Stadionverkauf wird nicht, wie stets angekündigt, bis Ende Juni abgeschlossen sein. Nur solange würde der an den Verkauf gekoppelte und vorab verhandelte Schuldenschnitt mit der Bank Austria gelten. Austria-Sportvorstand Jürgen Werner beteuert jedoch, dass die Verhandlungen zum Verkauf „auf Schiene“ seien.
Als Reaktion auf den Früchtl-Abgang kommt Samuel Sahin-Radlinger als künftige Nr. 1 aus den Niederlanden von Almere City zurück, wohin der Schlussmann 2023 verliehen worden war.
Die finanzielle Situation lässt derzeit keine kostspieligen Verpflichtungen zu - so kommt der 22-jährige Brasilianer Cristiano Robert do Amaral vom Drittligisten São Bento-SP per Leihe. Die Violetten besitzen zudem eine Kaufoption für die Offensivkraft.
Polster vor Abgang
Weitere Neuverpflichtungen sollen laut Werner folgen, am besten im Angriff und im zentralen Mittelfeld. Mit Wunsch-Abwehrchef Dragovic gibt es (bislang) keine Einigung. Für weitere Zugänge benötige es allerdings zuerst Abgänge oder ein Weiterkommen in der Conference League, so Werner.
Ein Abschied könnte noch diese Woche offiziell werden: Bei Linksfuß Manuel Polster sind die Verhandlungen mit einem Verein schon weit fortgeschritten.
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