„Vollstes Vertrauen in meinen Körper“ – Kalajdzic peilt Comeback an

Carabao Cup - Third Round - Ipswich Town v Wolverhampton Wanderers
Nach drei Kreuzbandrissen kämpft sich Wolverhampton-Legionär Sasa Kalajdzic zurück auf den Platz. Vorerst soll eine Leihe im Raum stehen.

von Florian Ehrngruber

Lange musste der 19-fache ÖFB-Teamstürmer Geduld beweisen, genauer gesagt mehr als zweieinhalb Jahre. Diese Durststrecke verbrachte der mittlerweile 28-Jährige, um sich von seinen drei Knieverletzungen zurückzukämpfen. Eine lange Zeit für einen Profifußballer, der als einstiges Top-Talent von der Admira 2019 den Sprung in die deutsche Bundesliga zum VfB Stuttgart wagte. Es folgten weitere Knieoperationen und Aufenthalte in Reha-Programmen. Nun möchte Kalajdzic wieder angreifen. Sein Ziel? Die Rückkehr ins ÖFB-Team und die Teilnahme an der WM 2026. 

Stetige Rückschläge

Kurz nach seiner Ankunft beim deutschen Traditionsklub Stuttgart zog sich der 2-Meter-Hüne in einem Testspiel seine erste schwerwiegende Knieverletzung zu. Die niederschmetternde Diagnose lautete damals: Kreuzbandriss im linken Knie sowie Verletzungen am Innenband und äußeren Meniskus. Welches Potenzial in dem Angreifer schlummert bewies er in der Saison 2020/21. 16 Treffer gelangen Kalajdzic und er zählte damit zu den sechs treffsichersten Torschützen der deutschen Bundesliga. Insgesamt konnte der 28-Jährige während seiner Zeit in Deutschland 22 Treffer und zwölf Assists verbuchen. Als Belohnung folgte der Sprung zu Wolverhampton nach England.

Kalajdzic (r.) peilt Comeback im neuen Jahr an

Im September 2022 und Anfang letzten Jahres musste der zu Eintracht Frankfurt ausgeliehene Angreifer erneut unters Messer. Wieder war das linke Knie betroffen: Außenband- und Kreuzbandriss zwangen ihn erneut zu einer Pause. Seine Familie gab dem ehemaligen Admira-Angreifer in „schwierigen Phasen" den nötigen Halt. Insbesondere seine Frau Lorena, die in Wolverhampton ein Restaurant betreibt, und der eineinhalbjährige Sohn Aleksandar, seien ein wichtiger Anker gewesen. „Die beiden waren die größte Motivation für mich, Tag für Tag weiter zu arbeiten und auch die schwierigen Phasen durchzustehen“, meinte Kalajdzic.

Die verheerende Bilanz: Kalajdzic verpasste in den vergangenen sechs Jahren rund doppelt so viele Spiele, wie er aktiv auf dem Platz stand. Umso bemerkenswerter, dass der bei Donaufeld und der Vienna fußballerisch ausgebildete Angreifer immer wieder zurück kam. Das Handtuch zu werfen kam für den 28-Jährigen jedoch nie infrage. „Auch wenn es zum Teil sehr hart für die Psyche war und es Phasen gab, in denen die Fortschritte nicht direkt deutlich zu erkennen waren, habe ich nie mit diesem Gedanken gespielt", betonte er.

Leihe steht im Raum

Im Moment bereitet sich Kalajdzic mit seinen Teamkollegen auf die neue Premier-League-Saison vor. Unter dem portugiesischen Cheftrainer der „Wolves", Vitor Pereira, absolvierte der 28-Jährige die gesamte Vorbereitung, einschließlich Kurzeinsätze bei Testspielen. Sein letztes Pflichtspiel liegt allerdings 18 Monate zurück. Um die Karriere von Kalajdzic sportlich wieder auf Kurs zu bringen, würde der Klub den Angreifer gerne verleihen. Er selbst jedenfalls ist voller Tatendrang. „Ich habe richtig Lust, dass die Saison losgeht“, sagte Kalajdzic. Laut übereinstimmenden Medienberichten steht eine Leihe zum italienischen Klub US Cremonese bevor, bei dem unter anderem der ehemalige Admira-Teamkollege Emanuel Aiwu unter Vertrag stand. Sorgen um eine erneute schwerwiegende Verletzung habe er nicht. „Ich habe vollstes Vertrauen in meinen Körper. Ich habe mir sehr viel Expertise herangeholt, das Knie konnte komplett repariert werden“, bekräftigte der Stürmer.

„Brauche Minuten und Leistung“

Ungeachtet seiner zukünftigen sportlichen Heimat möchte der vom Verletzungspech geplagte Angreifer vor allem wieder eines – regelmäßige Einsätze auf dem Platz. Im Hinterkopf hat der Angreifer bereits das nächste Großereignis mit der Nationalmannschaft. „Es steht außer Frage, dass das ein sehr großer Traum von mir ist, generell auch das Comeback in der Nationalmannschaft. Ich weiß aber natürlich auch, dass ich dafür Minuten und Leistung brauche – das ist das A und O und, wie gesagt, mein größtes Ziel diese Saison", stellte er klar. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Kalajdzic und sein Fitnesszustand einen Einsatz bei der Weltmeisterschaft 2026 möglich machen.

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