WAC-Trainer Kühbauer macht seiner Mannschaft "nur einen Vorwurf"
Nach einer kämpferischen und taktisch disziplinierten Leistung darf sich das Team von Didi Kühbauer weiterhin berechtigte Hoffnungen auf den nächsten Europa-League Einzug nach der Saison 2020/21 machen. Damals erreichte man sogar die Runde der besten 32 und schied schließlich mit einem Gesamtscore von 1:8 gegen den englischen Topklub Tottenham Hotspur aus.
Starker WAC
Vor ausverkauftem Haus im Toumba-Stadion ließ sich der amtierende Cupsieger von der hitzigen Kulisse der 28.000 Fans zu keinem Zeitpunkt aus der Ruhe bringen. Phasenweise zeigte man sogar vielversprechenden Offensivfußball in einigen Umschaltmomenten. Vor allem in der ersten Halbzeit tauchte der WAC immer wieder gefährlich vor Pavlenka, dem Tormann der Griechen, auf. Insbesondere Tierno Ballo, bei dem nach wie vor nicht geklärt ist, ob er den Verein verlassen wird, hatte gleich zwei Mal die Führung am Fuß. Den vergebenen Torchancen – und damit der Möglichkeit, möglicherweise mit einem Sieg ins Rückspiel nächste Woche zu gehen – trauerte vor allem Kühbauer etwas nach: „Wir haben die großen Möglichkeiten nicht verwertet und uns nicht mit Toren belohnt. Das ist der einzige Vorwurf, den ich der Mannschaft machen kann."
Der Tabellenvierte der abgelaufenen griechischen Super League fand hingegen gegen den tiefstehenden Block der Wolfsberger kaum ein Rezept – nach 90 Minuten konnte man nur sechs Torschüsse verzeichnen, der WAC übrigens neun.
Warnsignal zum Saisonstart
Nachdem am vergangenen Samstag der Startschuss in die neue Bundesligasaison gegen Altach mit einer 0:2 Niederlage verpatzt wurde, forderte Kühbauer nun eine Reaktion seiner Mannschaft - mit Erfolg. „Es ist sehr schön, dass sie eine Antwort gezeigt haben. Sie haben bewiesen, dass sie es können. Wenn du Mut hast und zudem gut organisiert bist, kann es in eine gute Richtung gehen “ sagte Kühbauer. Während man in der Liga noch die „Basics“ vermissen ließ, überzeugte man nun mit den Tugenden die letzte Saison den Cup-Erfolg beschert haben.
Im Play-Off um den erst dritten Einzug in die Europa League in der Vereinshistorie könnte eine machbare Aufgabe warten. Der irische Verein Shelbourne FC gewann etwas überraschend das Hinspiel gegen den kroatischen Vertreter HNK Rijeka mit 2:1. Sollten die Wolfsberger kommende Woche im Wörthersee Stadion jedoch scheitern, kommt es mit großer Wahrscheinlichkeit zum Duell mit Omonia Nikosia. Das zyprische Team schaffte sich mit einem 4:0 Auswärtssieg eine komfortable Ausgangssituation für das Rückspiel. Sollte der WAC in die Conference League Qualifikation umsteigen, ist beim kommenden Gegner dennoch Vorsicht geboten. Rapid zog auf Zypern im Dezember letzten Jahres gegen Omonia Nikosia mit einer 3:1 Niederlage den Kürzeren.
Bevor sich die Wolfsberger allerdings Hoffnungen auf eine internationale Gruppenphase machen dürfen, wartet am Sonntag mit dem Auswärtsspiel bei der Wiener Austria wieder der Liga-Alltag. Kühbauer wird bedacht sein, sein Team ähnlich wie gegen den griechischen Traditionsklub einzustellen, um auch in der Meisterschaft das erste Mal anzuschreiben.
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