Der achtfache Gesamtweltcupsieger Hirscher steht als Jung-Boss der Van-Deer-Skifabrik und einer Modelinie in Anbetracht gleichzeitiger Rennambitionen dermaßen unter Strom, dass er am Dienstag zur 18-Uhr-Anpfiffzeit kaum Zeit für Fernsehfußball haben wird – zumal Ausdauer- und Krafttraining Vorrang haben.
Fest steht, dass Hirscher im August, um FIS-Punkte für eine passable Weltcup-Startnummer zu sammeln, in Neuseeland erstmals im Outfit der Oranjes wettkampfmäßig zwischen den Toren zu sehen sein wird. Die Tore bei der EM beschäftigen ihn weniger.
Der Bessere möge gewinnen, lässt Marcel diplomatisch ausrichten auf die Frage, ob NED oder AUT, ob er dem Herkunftsland von Mama Sylvia oder jenem seines Salzburger Vaters Ferdinand die Daumen drückt.
Schinkels drückt Österreich die Daumen
Schinkels legt sich indes eindeutig fest. „Ich bin a waschechter Österreicher.“ 2025 werden es 40 Jahre her sein, seit sich Schinkels in Österreich niederließ. Dieses Jubiläum wartet er noch ab, ehe er die Fußballschuhe endgültig auszieht. Wobei dem fidelen Wandervogel zuzutrauen ist, dass er wortbrüchig wird und er noch eine 35. Station anhängt.
Soeben, sagt er, habe er als Trainer den SV Gerersdorf vom Abstieg gerettet und parallel dazu sei er, der achtfache Opa, als Mitspieler von 40 Jahre Jüngeren mit der Unter 23 von Leiben in der Wachau Nachwuchsmeister geworden.
Die Partie Niederlande gegen Österreich moderiert Schinkels in einer exklusiven Wiener Veranstaltung für Raiffeisen, ehe er noch in derselben Nacht mit seiner Frau Richtung Kroatien aufbrechen wird. Im Wohnmobil.
Nur hinsichtlich Urlaubgepflogenheiten tickt er noch wie „a typischer Holländer“. Die finale EM-Phase will Schinkels im Camping-Sessel vorm Mini-Fernseher genießen.
Marcel Hirscher wiederum wird, obwohl größerer Motorsport- als Fußball-Fan, wegen seines Comeback-Trainings den Österreich-GP im Gegensatz zu den letzten Jahren nicht vor Ort in Spielberg mitverfolgen.
Durchaus möglich, dass dort wie Dienstag vor dem Match in Berlin die niederländische und die österreichische Hymne gespielt werden wird – bei der Siegerehrung. Zur Ehren von Max Verstappen und seines österreichischen Red-Bull-Rennstalls.
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