Rapid daheim nur 1:1 gegen Altach

Deni Alars (li.) Treffer war den Grün-Weißen zu wenig.
Platz eins verspielt: Wieder einmal trifft Hannes Aigner im Finish gegen enttäuschende Rapidler.

Im Juli 2016 hat Altach Rapid von der Tabellenspitze gestürzt, mit einem 1:0-Sieg in Runde 2. Diesmal überraschten die Vorarlberger mit einem Tor zum späten 1:1.

Vor der Partie gab es bei Rapid eine kurzfristige Änderung: Mario Sonnleitner verteidigte anstelle des an der Wade lädierten Max Hofmann. Werner Grabherr baute vor seinem ersten Auswärtsmatch als Cheftrainer hingegen ordentlich um. Der erst 32-Jährige setzte auf ein dicht postiertes 5-3-2.

Der Start verlief ausgeglichen und unspektakulär. Hier ein Knasmüllner-Freistoß, da ein abgefälschter Fischer-Schuss – mehr war vorerst nicht. Neben der Hitze war der schlechte Rasen ein Grund: Ein Pilzbefall setzt dem Hütteldorfer Grün zu.

Trinkpause hilft

Erst nach der ersten Trinkpause wurde flüssiger kombiniert. Nach schöner Vorarbeit von Christoph Knasmüllner rettete Samuel Oum Gouet noch vor Deni Alar (29.). Bei der zweiten starken Kombination machte der Rückkehrer alles richtig. Über Barac, Bolingoli, Schwab und Knasmüllner landete der Ball beim Mittelstürmer. Auf einen perfekten ersten Kontakt folgte ein klassisches Alar-Tor aus kurzer Distanz (35.). Es jubelten nur 15.200 Fans. Urlaubsbedingt blieben viele der Abo-Plätze frei.

Nach Alar-Pass vergab Andrei Ivan die Vorentscheidung (43.). Die Altacher reklamierten nach einem Barac-Handspiel vergeblich Elfmeter. In Hälfte zwei attackierte Altach früh und brachte Rapid damit in Bedrängnis. Die Fehlpass-Quote war ungewöhnlich hoch, das giftige Gegenpressing fehlte ebenfalls.

Die erste Chance in Hälfte zwei war gleich eine riesige: Nach Vorlage von Joker Veton Berisha traf Knasmüllner aber nur die Stange (76.). Bei der nächsten Unterbrechung kam Hannes Aigner. Und wieder wurde der Routinier zum Rapid-Schreck. Joker Joshua Gatt ging an Sonnleitner vorbei. Die perfekte Flanke versenkte Aigner per Kopf (88.).

Es folgte ein dramatisches Finish. Zwischenbrugger rettete vor einem sicheren Knasmüllner-Tor – Stange! Bolingoli und Alar vergaben noch Top-Chancen – damit war die ersten Enttäuschung der Saison in Grün fixiert.

Erfolg der Talente

Steffen Hofmann berichtete nach zwei Tagen in Dortmund mit Begeisterung von den Auftritten der U-19 beim internationalen Turnier. Nach Siegen u.a. gegen Manchester United wurde mit einem 1:0 gegen Hannover der Einzug in das Finale geschafft. „Bei diesem Turnier spielte die Elite. Wir machen im Nachwuchs einen guten Job“, meint der Talentemanager.

Am Montag wartet für die Profis die Auslosung des möglichen Play-off-Gegners für die Europa League. Die UEFA nahm eine Topf-Einteilung vor. Demnach wären Basel, Kopenhagen, Steaua Bukarest und Maribor die wartenden gesetzten Gegner. Somit sind Sevilla und St. Petersburg nicht im Weg.

Meinungen:

Goran Djuricin (Rapid-Trainer): "Altach hat sich den Punkt aufgrund der zweiten Hälfte verdient. In der ersten Hälfte hätte ich nie das Gefühl gehabt, dass etwas passieren kann. In der zweiten Hälfte waren wir zu passiv, das ist nicht unser Spiel und war auch nicht so ausgemacht. Wir hätten weiter vorne attackieren müssen. In der zweiten Hälfte war es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir ein Tor bekommen, wir haben darum gebettelt. Keine Ahnung, warum wir so passiv waren. Man kann auch einmal eine Hälfte schlecht spielen und gewinnen, das haben wir heute leider nicht geschafft. Hoffentlich kommt das Glück zurück."

Werner Grabherr (Altach-Trainer): "Wir nehmen den Punkt sehr gerne mit. Die Mannschaft hat eine tolle Reaktion auf die Heimniederlage gegen Mattersburg gezeigt. Rapid hat sich in der zweiten Hälfte weit zurückgezogen, das haben wir genützt. Am Ende haben wir mit letzter Kraft verteidigt."

Deni Alar (Rapid-Torschütze): "Die ersten 45 Minuten haben wir gut gespielt. In der zweiten Hälfte waren wir zu lässig und nicht aggressiv genug. Nach dem 1:1 hatten wir noch Chancen, aber wir haben den Sieg nicht verdient. Vielleicht waren wir uns zu sicher. Das darf uns nicht mehr passieren, sonst kommen wir nicht in die Europa League."

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