Glasner nach EL-Titel: "Sehe mich ganz weit weg von Ernst Happel"

Europa League - Final - Eintracht Frankfurt v Rangers
Der Erfolgstrainer der Frankfurter peilt im August den nächsten Pokal an: "Wir wollen den Supercup gewinnen."

Erfolgstrainer Oliver Glasner hat mit dem deutschen Bundesligisten Eintracht Frankfurt auch den Gewinn des europäischen Supercups ins Visier genommen. "Wir wollen den Supercup gewinnen, auch wenn es gegen Real oder Liverpool geht. Wir haben immer Sieg-Ambitionen", sagte Glasner am Samstag beim Empfang des Landes OÖ am Flughafen in Linz-Hörsching.

Er werde das Champions-League-Finale zwischen Real Madrid und Liverpool am Samstag (21 Uhr) nicht nur schauen, "weil ich Fan bin, sondern auch wegen des Supercups", betonte Glasner: "Einer unserer Analysten hat noch keinen Urlaub, der sitzt in Paris im Stadion." Am 10. August hat die Glasner-Elf in Helsinki als Europa-League-Champion gegen den Champions-League-Sieger die nächste Chance auf eine Trophäe.

Große Ehre

Glasner hatte der Eintracht in der vergangenen Woche den ersten internationalen Titel seit 1980 beschert und als erster österreichischer Trainer nach Ernst Happel 1983 mit dem HSV ein Europacup-Finale gewonnen. "Natürlich ist es eine große Ehre für mich. Ernst Happel ist eine Trainerlegende in Österreich. Ich sehe mich da eigentlich ganz weit weg von ihm. Meine persönlichen Erfolge freuen mich natürlich, sind mir aber nicht so wichtig", so Glasner.

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Frankfurt entschied das Europa-League-Finale in Sevilla mit 5:4 nach Elfmeterschießen gegen die Glasgow Rangers für sich. Besonders die Pokalübergabe sei für Glasner ein Moment gewesen, der ihm immer in Erinnerung bleiben wird. Auf dem Podium habe er zu einem Kollegen gesagt: "Das sehe ich normalerweise nur im Fernsehen, den Konfettiregen."

Erholung in Österreich

Nun hofft Glasner auf ein wenig Erholung in der Heimat. Er werde jetzt versuchen, alles einmal zu verarbeiten, "um dann im neuen Jahr in der Champions League wieder anzugreifen", erklärte der 47-jährige Oberösterreicher: "Die wilden Feierlichkeiten sind abgeschlossen. Die Tage in Frankfurt waren sehr intensiv und schön." Jetzt werde er sich ein bisschen Zeit nehmen, um Golf spielen zu gehen.

Auch der Trubel um seine Person nahm durch den historischen Erfolg in der Europa League deutlich zu. Bei einem Kurzurlaub mit seiner Frau Bettina auf Kreta sei er oft nach Fotos und Autogrammen gefragt worden, erzählte Glasner. Trotz Urlaubs ist der Coach aber fast täglich im Austausch mit Sportvorstand Markus Krösche, "damit wir dann in der Champions League wieder eine gute Saison haben".

Mit dabei sein wird auf jeden Fall Stürmer Jens Petter Hauge. Die Kaufoption des 22-jährigen Norwegers vom AC Mailand wurde durch die Erfüllung einiger Grundvoraussetzungen aktiviert, wie der italienische Meister mitteilte. Die kolportierte Ablösesumme soll 12 Millionen Euro betragen. Hauge besitzt bei den Hessen nun einen Vertrag bis 2026, in der abgelaufenen Spielzeit erzielte er in 38 Spielen drei Tore.

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