FIFA-Präsident: Norwegen verwehrt Infantino die Stimme

FIFA-Präsident: Norwegen verwehrt Infantino die Stimme
Er habe viele Gelegenheiten verpasst, die Änderungen, für die er gewählt wurde, umzusetzen, meint Präsidentin Klaveness.

Der norwegische Verband mit Präsidentin Lise Klaveness will Gianni Infantino bei dessen Wiederwahl als FIFA-Chef die Unterstützung verweigern. „Wir werden ihn nicht wählen“, sagte die 41-jährige Ex-Fußballerin der „Sportschau“ vor dem Weltverband-Wahl-Kongress am Donnerstag in Kigali.

„Wir glauben, dass er viele Gelegenheiten verpasst hat, die Änderungen, für die er gewählt wurde, wirklich umzusetzen.“ Infantino (52) strebt seine Wiederwahl an, Gegenkandidat gibt es keinen.

Große Mehrheit

Infantino strebt seine zweite komplette Amtszeit an und genießt den Rückhalt einer großen Mehrheit der 211 Verbände der FIFA. Wenn es nur einen Kandidaten gibt, werden derartige Wahlen im Weltfußball normalerweise per Akklamation entschieden.

„Als er gewählt wurde, war er sehr klar: Die Transparenz sollte verbessert werden, die Menschenrechtsrichtlinien sollten umgesetzt werden, Distanz zu Staaten sollte gewahrt werden“, sagte Klaveness. „Das wären gute und notwendige Veränderungen. Aber wir haben im norwegischen Vorstand festgestellt, dass er viele Gelegenheiten verpasst hat. Wir werden ihn nicht wählen.“

Klaveness hatte beim FIFA-Kongress vor knapp einem Jahr in der katarischen Hauptstadt Doha angesichts der Menschenrechtslage in dem Emirat deutliche Kritik am Weltverband und am Ausrichter der WM 2022 geübt. Nun fordert der norwegische Verband beim Kongress in Kigali eine Diskussion über die Verantwortung der FIFA für Entschädigungen von Arbeitern rund um die WM in Katar und eine Debatte, wie die FIFA dieser Verantwortung bei zukünftigen Turnieren gerecht werden wolle.

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