Ein Europacup-Finale für Sturm, ein Schaulaufen für die Austria
„Dann sind wir wieder wer.“ Im finalen Showdown um den Aufstieg in die K.-o.-Phase der Europa League geht es für Sturm Graz am Donnerstag (18.45 Uhr/live ServusTV, Sky) beim FC Midtjylland um viel.
Der Vizemeister benötigt im abschließenden Gruppenspiel in Dänemark einen Punkt, um den Verbleib im Europacup zu fixieren. „Wenn du in Europa überwinterst, dann bist du wieder wer in Europa. Das wäre für die ganze Steiermark, für Graz, für den Verein ein Riesen-Ding“, sagt Sportchef Andreas Schicker.
Erstmals seit mehr als zwei Jahrzehnten könnte den Grazern dieses Kunststück gelingen. Die Ausgangslage ist für die Truppe von Trainer Christian Ilzer blendend: In Gruppe F sind die Steirer mit acht Punkten derzeit Zweiter hinter Lazio Rom (8), scheinbar komfortabel vor Feyenoord und Midtjylland (5).
Trainer Ilzer weiß, was zum ultimativen Europacup-Glück noch fehlt: „Ein Spiel, eine Top-Leistung. Wir wollen mit dieser Ausgangssituation in der Europa League überwintern. Das hätte uns vor Beginn der Gruppenphase kaum einer zugetraut.“ Die Aufstiegschancen wollte Ilzer nicht beziffern. „Ich bin kein Rechner und hoffe, dass wir so gut spielen werden, dass keiner rechnen muss.“
Adieu mit Anstand
Die Wiener Austria möchte in Israel gegen Be’er Scheva (21 Uhr) eine Premiere feiern – den ersten Sieg in der Gruppenphase, womit sich die Wiener auf Platz drei vom Europacup und mit 500.000 Euro mehr auf dem Konto verabschieden würden.
„Darum geht es uns“, meint auch Kapitän Manfred Fischer, „wir wollen nicht Gruppenletzter werden. Wir haben uns mehr erwartet als die zwei Punkte, die wir bisher geholt haben.“ Mehr wäre möglich gewesen, auch was die Punkteanzahl betrifft.
„Das ist aber nur Konjunktiv. Kleinigkeiten waren in manchen Partien entscheidend.“ Wie sein verschossener Elfer in Posen. „Das tut mir persönlich weh. Hätte ich getroffen, hätten wir nicht verloren. Davon bin ich überzeugt.“
In der Praxis hat die Austria ihre Lehren gezogen aus dem Europacup-Abenteuer. „Es hat uns leider die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gefehlt. Auf diesem Niveau musst du effizienter sein.“ Und die vielen Verletzungen offenbarten, dass der Kader noch nicht breit genug ist.
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