Salzburg hatte beim 0:2 in der Europa League in Lyon keine Chance

Für Salzburg gab es in Lyon nichts zu holen. Der österreichische Vizemeister musste sich dem französischen Top-Team 0:2 geschlagen geben und wartet weiter auf die ersten Punkte.
Präzises Kurzpassspiel, schnelle Kombinationen, gefährliche Flanken, kaum Fehler und sogar ein paar Gustostückerl – das Menü, das Olympique Lyon den Salzburgern auftischte, konnte sich sehen lassen. Nur den Gästen schmeckte es gar nicht. Für die Mannschaft von Trainer Letsch war in der Heimatstadt von Star-Koch Paul Bocuse nichts zu holen. Für den ersten Leckerbissen hatte jedoch ein Salzburger gesorgt.
Schlager zeichnete sich aus
Schon früh gab es nämlich einen Elfmeter für die Franzosen, Kjaergaard hatte den Ball an die Hand bekommen. Doch Keeper Schlager konnte den Versuch von Sulc entschärfen (7.). Wobei „entschärfen“ etwas übertrieben ist – der Schuss des Tschechen war nämlich weder sonderlich scharf, noch platziert.
Schlager patzte
Doch lange durfte sich der Salzburger Kapitän nicht freuen über seine Heldentat. Nur wenig später übersah er beim Rausspielen Karabec, der servierte Satriano den Ball auf den Kopf – und dann führten die Hausherren doch (11.). Der Treffer geht auf Schlagers Kappe.
Die 31.000 Fans traten den Beweis an, dass es in einem Stadion auch ordentlich laut werden kann, wenn es halb leer ist. Überhaupt hat sich das Groupama-Stadion ein Gütesiegel verdient. Lyon war klar besser. Lainer konnte gerade noch vor Tagliafico – der Argentinier ist neben dem Franzosen Tolisso einer von zwei Weltmeistern bei Lyon – retten (22.).
Salzburg tat sich schwer, Gefahr zu erzeugen, der letzte Pass kam gar nicht. So war neben einem Kjaergaard-Schuss (45.) die beste Möglichkeit nach einem riskanten Rückpass, als Vertessen beinahe zur Stelle war (31.).
Lyon unter Strom
Die Hausherren blieben auch nach Seitenwechsel am Drücker – und unter Strom. Eigentlich logisch, ist Lyon doch auch die Heimat des Physikers Andre-Marie Ampere, nachdem die Einheit der elektrischen Stromstärke benannt ist. Und wieder war es ein Kopfball, der Salzburg mit 0:2 in Rückstand brachte. Nachdem Lainer zuvor noch auf der Linie gerettet hatte, machte es ein aufgerückter Verteidiger ganz im Stile seines Vaters. Sein Name: Kluivert. Ruben ist der Sohn des ehemaligen niederländischen weltlasse-Stürmers Patrick und traf sehenswert (57.).
Wer in Lyon ist, der kommt an Antoine de Saint-Exupery nur schwer vorbei. Kein Wunder, ist doch der Flughafen nach dem Autor und Schriftsteller, einem der berühmtesten Söhne der Stadt, benannt. Sein bekanntestes Werk ist „Der kleine Prinz“. So einen hat auch Salzburg in seinen Reihen. Jungstar Alajbegovic kam, sah, schoss zwei Mal gefährlich aufs Tor (65., 69.) – konnte die Niederlage aber auch nicht verhindern.
Salzburg steht nach den ersten zwei Partien in der Europa League mit leeren Händen da, hat aber auch gegen zwei der stärksten Teams im Bewerb gespielt. Weiter geht es auf der internationalen Bühne mit dem Heimspiel gegen Ferencvaros. Als nächstes wartet aber in der Liga das Spiel gegen Rapid am Sonntag. Selbstvertrauen hat keine der beiden Mannschaften getankt.
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