Die EM als Wirtschaftsfaktor: Die Sponsoren jubeln jetzt schon

Die EM als Wirtschaftsfaktor: Die Sponsoren jubeln jetzt schon
Beim „Sportsbusiness“-Event im Wiener Prater wurde aufgezeigt, wie vor allem ÖFB-Partner profitieren können.

Die Fußball-Europameisterschaft ist nicht nur ein sportliches Highlight, sondern vor allem ein noch nie da gewesener Wirtschaftsfaktor. Das erörterten auch Partner und Sponsoren des ÖFB und jene, die es noch werden möchten, beim Sportsbusiness Breakfast Club im Wiener Prater.

FUSSBALL/ÖFB-NATIONALTEAM/TESTSPIEL/MÄNNER/PK ÖFB-NATIONALTEAM: RANGNICK/ARNAUTOVIC

Die Wirtschaftlichkeit solch eines Turniers lässt sich mittlerweile auch gut in Zahlen gießen, wie Marcel Grell von „Focus“ vorrechnete. „Es geht dabei um den Medienwert und den Werbewert, der Werbefläche und Zeit berücksichtigt.“ So hatten vier Wochen EM 2021 für Österreich einen Werbewert von 64 Millionen Euro brutto, wobei die Top 25 Marken gleich 93 Prozent davon abdeckten, allen voran die omnipräsenten Ausrüster Adidas, Puma und Nike.

Bruttoeinnahmen

Bei der Analyse der ÖFB-Sponsoren bei der EM 2021 lag Puma klar vor Raiffeisen und Burgenland. Die besten Werbeflächen sind generell LED-Banden, Dressen, gewöhnliche Banden oder Schuhe. Bernhard Neuhold, Geschäftsführer der ÖFB-Wirtschaftsbetriebe, weiß aus der Erfahrung der vergangenen Turniere: „Bei einer EM gibt es nicht so viele direkte Effekte, weil die UEFA einiges vorgibt.“

TRAINING DES ÖFB-NATIONALTEAMS IN WINDISCHGARSTEN: PENZ

Umso mehr muss der Verband die Hausaufgaben schon lange vor Anpfiff erledigt haben. „Damit wir dann im Fall des Falles auch flexibel reagieren können.“

Wer glaubt, dass beim ÖFB mit einer EURO ein sagenhafter Reichtum ausbricht, der liegt nicht ganz richtig, wie Neuhold einräumt: „Wir reden hier von Bruttoprämien, gleichzeitig haben wir Ausgaben bei der Organisation und den Spielern. Darüber hinaus erhalten die Landesverbände und die Bundesliga einen Teil.“

Langzeitfolgen

Allerdings gibt es mit einer Teilnahme und Erfolg eine Art Umwegrentabilität. „Es beeinflusst beispielsweise das Ticketing für die kommende Nations League oder die WM-Qualifikation 2025.“ Man verbucht somit indirekte Erfolge. Für die Teilnahme an der EM gibt es jedenfalls 9,25 Millionen Euro.

Georg Weber, Geschäftsführer von tipp 3, hofft natürlich auf Erfolge Österreichs. Allerdings könnte es bei den vielen Einsätzen teuer werden, wenn die Theorie Praxis wird. „Die Einsätze sind hoch, da besteht natürlich ein gewisses Risiko.“ Sein Branchen-Kontrahent von Admiral, Jürgen Irsigler, pflichtet ihm bei. „Das würde durchaus ins Geld gehen.“

BEKANNTGABE ÖFB-KADER FÜR TESTSPIELE GEGEN SERBIEN UND DIE SCHWEIZ UND VOR DER EURO: NEUHOLD

Admiral veranstaltet während der EURO in der Zentrale im Prater ein Public Viewing. Neben der Pflege bestehender Kunden möchte man ebenso wie tipp3 Neukunden ansprechen. Während Admiral seit 2016 vorwiegend den Frauenfußball rund ums Nationalteam und in Folge auch die Bundesliga unterstützt, spielt tipp3 schon seit 2008 mit dem ÖFB den Doppelpass. 

Für Weber zählen bei der Analyse nicht nur die nackten Zahlen. „Zuerst geht es beim Fußball um Emotionen.“

Trikots & Schuhe

Auch für Unternehmen, die keine ÖFB-Partner sind, wird die EM zum Geschäft. Dietmar Wieser, Geschäftsführer von 11teamsports. „Seit März haben wir schon die neuen Trikots. Und nach der EM wollen die Kinder die Schuhe der Stars haben. Somit macht sich auch für uns das Turnier nachhaltig bemerkbar.“

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