Wie Bosniens Stürmerstar Dzeko Rapid und Austria angeboten wurde

UEFA Euro 2024 Qualifiers - Group J - Slovakia v Bosnia and Herzegovina
Der 39-Jährige hätte diesen Sommer in Wien unterschreiben können. Woran der Deal scheiterte.

Edin Dzeko war Torschützenkönig in der Deutschen Bundesliga und in der Serie A. Er hat die Premier League mit Manchester City ebenso gewonnen wie die Bundesliga mit dem VfL Wolfsburg

Und obwohl er in 142 Länderspielen für Bosnien-Herzegowina sagenhafte 70 Tore erzielt hat, hat er auch mit 39 Jahren noch nicht genug. Er will sein Heimatland im nächsten Jahr noch ein zweites Mal nach 2014 zu einer Weltmeisterschaft führen und wäre dann bereits 40 Jahre alt. Auf dem Weg dahin gilt es für den 1,93 Meter großen Mittelstürmer am Dienstagabend Österreichs Team zu bezwingen.

Wie der KURIER erfuhr, hätte Dzeko dies mitunter auch als Österreich-Legionär tun können. Denn der Torjäger von Welt wurde im vergangenen Transfersommer von seinen Beratern sowohl Rapid, als auch der Wiener Austria angeboten. Für ein Netto-Jahresgehalt von einer Million Euro.

Dzeko war zu diesem Zeitpunkt nach zwei Jahren bei Fenerbahce Istanbul ablösefrei zu haben und noch immer groß in Fahrt. Auch für die Türken kam der Stürmer – wie im bosnischen Team – auf einen Schnitt von knapp 0,5 Toren pro Spiel. 46 Mal hat er in 99 Partien in der Türkei getroffen. Das sollte reichen, um einem Bundesliga-Klub zu helfen, und ist angesichts der vielen Einsätze auch ein Beleg für die immer noch währende Fitness des Goalgetters, der in seiner langen Karriere von schweren Verletzungen verschont geblieben ist.

Wollte Dzeko mit seiner Frau Amra und den vier gemeinsamen Kindern den Spätherbst seiner Karriere in der Weltstadt Wien verbringen, unweit der Heimat und inmitten einer großen bosnischen Community?

"Ja, es stimmt"

Rapids Sportdirektor Markus Katzer bestätigt auf KURIER-Nachfrage: "Ja, es stimmt. Dzeko ist uns angeboten worden." Das sei noch im Frühsommer gewesen, bevor die Gespräche mit Marko Arnautovic begonnen haben. "Gehaltstechnisch ist da aber keine Chance gewesen", sagt Katzer. Keine Chance auf eine Million Euro? Bei Arnautovic war Rapid schließlich bereit etwas mehr als 1,5 Millionen Euro netto zu bezahlen. Doch an dieser Stelle gehen die Darstellungen des potenziellen Dzeko-Deals auseinander. "Er wollte zwei Millionen Euro", sagt Katzer.

So oder so überrascht es nicht, dass es sich angesichts der finanziellen Situation dann auch beim Stadtrivalen nicht ausgegangen ist mit der Transfersensation. Doch auch Austrias Sportdirektor Manuel Ortlechner bestätigt, dass Dzeko in Favoriten angeboten wurde. "So wie etwa 300 andere Spieler auch", schmunzelt Ortlechner.

Florenz statt Favoriten

Weiterverfolgt wurde der mögliche Deal jedenfalls auch in Favoriten nicht. Und so ging es für Edin Dzeko wieder nach Italien, wo er bereits für die AS Roma 119 Tore in 260 Partien erzielt hat.

In Italien trägt der Stürmer diesmal übrigens Violett: Bei der AC Fiorentina unterschrieb Dzeko einen Einjahresvertrag. Kolportiertes Netto-Jahresgehalt: 1,5 Millionen Euro. Und auch getroffen hat er für seinen neuen Klub bereits. Der Einjahresvertrag würde sich übrigens unter Erfüllung gewisser Umstände um ein weiteres Jahr verlängern. Und wenn nicht, gibt’s vielleicht einen zweiten Anlauf in Wien.

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