Die Querfelds: Rapid-Talent Leo, Rudern und das Café Landtmann
Vor einem Jahr, als erst 16-Jähriger, debütierte Leo Querfeld bei Rapid II und sicherte sich sofort einen Stammplatz. In Zagreb profitierte der Innenverteidiger vom Pech eines weiteren Talents: Martin Moormann, 20, musste nach dem Zusammenprall mit Aiwu mit sechs Stichen genäht werden und steht gegen den WAC wieder zur Verfügung.
Querfeld nutzte seine Chance, überzeugte mit seinen 1,90 Metern im Luftkampf und sorgte für das einzig positive Rapid-Fazit nach dem 1:3 in Zagreb. „Kompliment an Querfeld und Moormann. Sie haben trotz des 1:3 einen super Job gemacht“, sagt Max Ullmann, der wie viele der Dauerläufer gegen Dinamo müde wirkte.
„Die jungen Buam haben eine gute Leistung gezeigt, aber davon können wir uns nichts kaufen“, fasste Trainer Didi Kühbauer die Niederlage zusammen.
Querfeld meinte Max Hofmann wohl nicht, als er die Defensive nach der Niederlage gegen Dinamo kritisierte. „Das war schülerhaft, die Gegentore waren viel zu billig“, ärgert sich der Kapitän, der nach seinem Nasenbeinbruch voll dagegen hielt, aber auch viele Fehlpässe spielte.
Kühbauer haderte mit dem Leistungseinbruch von Kelvin Arase, der beim 2:1 in Wien noch seine beste Saisonleistung abgeliefert hatte: „Wenn ich das geahnt hätte, würde ich als Trainer natürlich anders reagieren. Die zwei Fehler auf der rechten Seite in Hälfte eins wurden brutal bestraft.“
Arase wurde zur Pause erlöst. Kühbauer: "Solche Schwankungen muss man im Fußball akzeptieren. Kelvin bleibt trotzdem ein guter Profi."
Muskulöser Teenager
Leo Querfeld konnte Erfreulicheres berichten: „Es ist ein sehr großer Traum, der in Erfüllung geht. Ich habe sehr hart dafür gearbeitet, das fühlt sich außergewöhnlich an und ich kann viel davon lernen,“
An der Ausdauer wird es bei Querfeld nicht scheitern: Seine Brüder sind talentierte Ruderer, ihren durchtrainierten Körpern eifert der Schüler erfolgreich nach.
U-19-Teamchef Martin Scherb setzt auf Querfeld, der deswegen Zagreb, das Mannschaftshotel und die Anlage von Dinamo bereits von einer Länderspielreise im September kannte.
Für seine erste Profireise gab es schulfrei. „Viel Spaß im Unterricht“, scherzte der Wiener Richtung Klassenkollegen beim ersten TV-Interview.
Neben Rapid und Rudern ist die Familie Querfeld vor allem für ihre Kaffeehaus-Dynastie bekannt.
Unter vielen Innenstadt-Cafes steht das „Landtmann“ an der Spitze.
Vater Berndt teilt sich mit Milliardär und Rapid-Fan Michael Tojner eine Rapid-Loge.
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