Die ÖFB-Frauen schlagen Belgien nach einer beherzten Aufholjagd

Erlöst: Die Österreicherinnen belohnten sich für ihre Willensstärke
Die Mannschaft von Irene Fuhrmann lag bereits mit 0:2 im Hintertreffen, fasste sich dann aber ein Herz - und siegte noch.

Am Mittwoch gab es im Frauenteam etwas zu feiern: Laura Feiersinger wurde 30 Jahre jung. Die Mutter kam vorbei, auch die Schwester mit dem Neffen (der auch der Neffe von Verena Hanshaw ist). Im Teamhotel saß die routinierte Fraktion der Mannschaft zusammen, der verbliebene Stamm der Erfolgsgeneration, die sich 2016 zum ersten Mal für ein großes Turnier qualifizieren konnte. Diese goldene Generation hat sich seit 2016 zwei Mal für eine EM qualifiziert, aber auch zwei Mal eine WM verpasst.

Nun liegt es an der nächsten Generation, dass Österreich bei der Endrunde 2025 dabei ist, die am Dienstag an die Schweiz vergeben worden ist. Mit der Einführung der Nations League wird es nur noch wenige Testspiele geben. Eines davon fand am Freitag in Wiener Neustadt gegen Belgien statt.
 

Rein von der Weltrangliste her hätte es ein Duell auf Augenhöhe sein müssen. Aber Österreich, die Nr. 18, dominierte gegen die Nr. 19. Allerdings taten sich die Schützlinge von Teamchefin Irene Fuhrmann gegen die dichten Viererketten von Belgien schwer. Und so blieben ein knapper Freistoß von Hanshaw (9.) und eine abgerissene Flanke von Wienroither (18.) an die Latte die vorerst besten Annäherungen.

0:1 Wijnants (47.), 0:2 Blom (51.), 1:2 Cayman (Eigentor/78.), 2:2 Degen (84.), 3:2 Wienroither (95.).
Österreich: Kresche; Wienroither, Wenninger (46. Degen), Georgieva, Hanshaw; Feiersinger (46. Schasching), Zadrazil, Höbinger (65. Puntigam); Dunst (72. Kolb), Billa (65. Pinther), Naschenweng (83. Campbell).
Belgien: Evrard; Cayman, De Caigny, Vanhaevermaet (89. Petry), Deloose; Detruyer (62. Delacauw), Missipo, Biesmans; Dhont (92. Janssens), Blom (89. Colson), Eurlings (46. Wijnants).
Wiener Neustadt, SR Ghisletta (SUI), 1.380.

Kurz vor der Pause hätte Billa die Führung erzielen müssen, sie tauchte nach Pass von Feiersinger alleine im Strafraum auf, setzte den Ball aber an die Stange (38.). Belgien hingegen schoss kein einziges Mal gefährlich auf das Tor, in dem Kresche für die privat verhinderte Zinsberger stand. Die Torfrau von Sassuolo stellte sich kurz nach der Pause nicht geschickt an, weshalb die Belgierinnen mit dem ersten Schuss aufs Tor überraschend durch Wijnants (47.) in Führung gingen. Kresche schaute bei einer abgerissenen Flanke von Blom unglücklich aus – 0:2 (51.).

Die ÖFB-Frauen schlagen Belgien nach einer beherzten Aufholjagd

Es sah zwischenzeitlich nicht gut aus für die Mannschaft von Irene Fuhrmann

Damit war die Moral der Österreicherinnen am Boden, sie kamen lange zu keiner guten Chance. Doch sie erzwangen den Anschlusstreffer. Nach einer Ecke von Zadrazil wurde ein Schuss von Puntigam von Cayman ins Tor abgefälscht (78.). Die Moral im Finish wurde noch belohnt, ein Weitschuss der 21-jährigen Celina Degen ging von der Stange ins Tor (82.). Und in der Nachspielzeit gelang dann sogar noch der Siegestreffer durch Laura Wienroither. Auch sie ein wichtiger Teil der nächsten Generation.

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