Aufatmen bei Rapid nach UEFA-Beschluss zu Europacup-Startern
Was passiert, wenn nichts mehr geht? Welche Vereine werden für die kommende Europacup-Saison genannt, wenn die nationalen Ligen in der Corona-Krise abgebrochen werden müssen? Für diese Frage hat die UEFA am Donnerstag eine Lösung gefunden.
Die Drohung Richtung Belgien (keine Europacup-Teilnehmer nach Ligaabbruch) wurde aufgeweicht: Es wird dringend empfohlen, wieder zu spielen – außer die Regierung (Veranstaltungsverbot) oder wirtschaftliche Probleme verhindern das. Im Fall des Abbruchs sollen die internationalen Starter nach sportlichen Kriterien dieser Saison entsandt werden.
Konkret heißt es: "Wird ein nationaler Wettbewerb aus legitimen Gründen unter den oben genannten Voraussetzungen abgebrochen, müsste der betreffende Nationalverband die Vereine, die an den UEFA-Klubwettbewerben 2020/21 teilnehmen dürfen, auf der Grundlage ihres sportlichen Abschneidens in den nationalen Wettbewerben 2019/20 auswählen."
Abschied von WAC-Plan
In Österreich hatten einige Vereine empfohlen, die Europacupstarter vom Sommer 2019 noch einmal zu nominieren. WAC-Präsident Riegler vermutete in der Kronenzeitung gar, dass es dafür schon eine Einigung in der Bundesliga gebe.
Dieser Plan ist nun Geschichte und laut ÖFB-Rechtsgutachten würde bei einem Abbruch die Tabelle nach 22 Runden zählen: LASK vor Salzburg und Rapid (nach der vergangenen Saison waren die Hütteldorfer hingegen nicht für den Europacup qualifiziert).
Rapid-Trainer Kühbauer sagt zur UEFA-Empfehlung: „Das ist verständlich und so soll es sein. Am liebsten wollen wir die Saison sportlich beenden, aber da sind wir nur Passagier.“
Nach den ersten drei Trainingstagen ohne Zweikämpfe meint Kühbauer: "Es schaut schon ein bissl nach Fußball aus. Heute haben wir Schnelligkeit trainiert. Aber mit einem echten Mannschaftstraining ist es natürlich nicht zu vergleichen."
Allzu weit in die Zukunft blicken will der Chefcoach nicht: "Wir müssen abwarten, was die Regierung, die Bundesliga und die UEFA entscheiden. Wir achten auf jeden Fall sehr diszipliniert darauf, alle Regeln befolgen."
Zwei Szenarien
Die UEFA hofft noch, alle Bewerbe abschließen zu können und plant weiter mit zwei Szenarien zum Abschluss der Champions League und der Europa League trotz der Coronavirus-Pandemie. Entweder sollen die Europapokal-Partien parallel zu den wieder gestarteten nationalen Ligen gespielt werden – oder danach im August, teilte das Exekutivkomitee der UEFA mit. Die Ligen haben Vorrang.
Zuletzt war über ein mögliches Champions-League-Finale am 29. August spekuliert worden. Das Endspiel der Europa League könnte am 27. August ausgetragen werden.
Im Notfall mit Modus-Änderung
Sollte es die Pandemie zulassen, sollen sich alle Vereine auf sportlichem Weg qualifizieren. Die UEFA regt sogar an, im Notfall das Format der Liga zu ändern, um doch eine sportliche Entscheidung herbeizuführen.
Im Rahmen einer Soforthilfe für die ins Strudeln geratenen Klubs wurde beschlossen, dass die Gelder für die Abstellung der Nationalspieler im Voraus, also vor der EM 2021 (die übrigens trotzdem „EURO 2020“ heißen soll), ausbezahlt werden. Hierbei handelt es sich um mehr als 70 Millionen Euro an jene Klubs, die Spieler für die EM-Qualifikation abgestellt haben.
Weitere 130 Millionen Euro werden nächstes Jahr auf jene Klubs aufgeteilt, die Spieler für die EM-Endrunde abstellen werden. 676 Vereine aus 55 Verbänden werden Beträge zwischen 3.200 und 630.000 Euro für ihren Beitrag zur EM-Qualifikation oder zur Nations League erhalten.
Frauen-EM erst 2022
Entschieden wurde auch, dass die Frauen-EM ins Jahr 2022 verschoben wird. Gespielt werden soll – weiterhin in England – vom 6. bis zum 31. Juli 2022. Der ursprünglich geplante Termin im Sommer 2021 war wegen der massiven Auswirkungen der Krise geplatzt.
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