Die Austria auf der Suche nach der richtigen Spur

Die Austria auf der Suche nach der richtigen Spur
Die Veilchen wagen sich in Flachau drei Tage lang auf die Langlauf-Skier - mit wechselndem Erfolg.

Ladies first, dachten sich wohl die Austrianer und reisten erst am Mittwoch nach Flachau an, einen Tag nach dem Damen-Slalom. Dennoch gelang es, ein paar Erinnerungsfotos mit US-Superstar Mikaela Shiffrin zu schießen, die aus dem Hotel Lacknerhof auscheckte und den Violetten Platz machte. Dort begegnete die Mannschaft dem bestens gelaunten Oberveilchen Michael Häupl, der ehemalige Wiener Bürgermeister und ungebrochene Austria-Fan frönt dem Urlaub im tiefverschneiten Flachau.

Seine Austria nutzt die drei Tage im Salzburger Land für ein sogenanntes Teambuilding. Am Mittwoch kombinierte man Spaß samt Rodelpartie mit Sport in Form eines Langlauf-Trainings. Für einige Spieler wurde es zu einem Abenteuer-Trip, handelte es sich dabei doch um eine Begegnung der besonderen Art, weil sie bis dato noch nie Schnee in alpiner Gegend sowie Langlaufskier zu Gesicht bekommen hatten. Diese Kombination überforderte vor allem die Kicker aus den südlichen Ländern.

Spur-los

Der Brasilianer Igor kam beim Anschnallen der Skier gleich drei Mal zu Sturz, hilfsbereite Touristen brachten den Verteidiger jedes Mal wieder auf die Beine. Ein kleiner Bub brachte sich rechtzeitig in Sicherheit, als der Chilene Cristian Cuevas hilflos, weil ferngesteuert von den Langlauf-Latten, zu einer ungewollten Schussfahrt ansetzte. Auf diesen Geschwindigkeitsrausch verzichtete der Nigerianer Bright Edomwonyi, er schnallte die Skier ab und ging zu Fuß zum Startplatz in der Loipe. Gemeinsam mit Cuevas, Sakaria, Igor, Sax, Venuto und Ewandro bildete er dann die Verfolgergruppe.

Die Austria auf der Suche nach der richtigen Spur

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Die Austria auf der Suche nach der richtigen Spur

Die Austria auf der Suche nach der richtigen Spur

Die Austria auf der Suche nach der richtigen Spur

Als Könner erwies sich unter anderem Tormann Pentz, allerdings wurde er beinahe vom Ski des stürzenden Prokop aufgespießt. Fortuna war auf seiner Seite. Durchaus geschickt stellten sich Klein und Madl an. Der eine urlaubte zuletzt in Südtirol. „Dort gab es auf 2000 Metern nur Kunstschnee. Wir haben nur in den Nachrichten erfahren, dass Österreich im Schnee versinkt.“ Madl erlebte dies live in Obertauern mit. Weil er eingeschneit war, verpasste er die medizinischen Tests in Wien und fuhr gleich ins knapp eine Stunde entfernte Flachau.

Während die Kollegen in der Kälte ins Schwitzen gerieten, begaben sich der noch nicht ganz fitte Grünwald, der rekonvaleszente Gluhakovic und der frisch verletzte Monschein in die hoteleigene Kraftkammer. Monschein fällt für einige Wochen mit einem Innenband-Einriss im Knie aus. Zugezogen hatte er sich den Anfang der Woche bei den medizinischen Tests, als er bei einem Sprint mit dem Bein seitlich wegrutschte, wobei das Knie einknickte. Sportdirektor Ralf Muhr: „Es ist natürlich sehr schade, dass er den Großteil der Vorbereitung verpassen wird – das ist bitter für ihn und die ganze Mannschaft.“ In Flachau erhielt Monschein von einem Arzt eine Knieschiene.

Sport und Spaß

Trainer Thomas Letsch zeigt sich von dem Kurz-Trainingslager schon nach dem ersten Tag angetan. „Unabhängig vom Teambuilding wollen wir einen Ausdauerreiz der anderen Art setzen. Eine Ganzkörperkräftigung samt Ausdauer ist für die Anfänger eine interessante Komponente“, sagte er und genoss schmunzelnd das Schauspiel in der Loipe. „In Österreich gehört es doch dazu, dass man sich im Winter im Schnee aufhält.“

Daher steht am Donnerstag neben einer weiteren Langlauf-Einheit auch eine Schneeschuh-Wanderung auf dem Programm, ehe am Freitag dann die Königsdisziplin folgt: Biathlon.

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