Adi Hütter wechselt im Sommer von Frankfurt nach Gladbach

Eintracht Frankfurt vs Wolfsburg
Der österreichische Trainer löst am Ende der laufenden Saison Ex-Salzburg-Coach Marco Rose ab.

Der österreichische Trainer Adi Hütter wechselt innerhalb der deutschen Bundesliga von Eintracht Frankfurt zu Borussia Mönchengladbach. Dies bestätigten beide Vereine am Dienstag in einer Mitteilung. 

Der 51-jährige Vorarlberger erhält einen Dreijahresvertrag, schrieben die Gladbacher auf ihrer Homepage. Beim aktuellen Tabellenachten löst er Ex-Salzburg-Coach Marco Rose ab, den es im Sommer zu Borussia Dortmund zieht.

Brisantes Duell am Samstag

Während in Gladbach die lange Nachfolgersuche, bei der zwischendurch auch Xabi Alonso als neuer Chefcoach gehandelt wurde, beendet ist, müssen die Hessen nun mitten im Kampf um die erstmalige Champions-League-Teilnahme einen Ersatz für den sehr erfolgreichen Coach finden. Besonders brisant: Genau an diesem Samstag treffen die beiden Klubs in der Bundesliga aufeinander.

"Die Entscheidung, zur neuen Saison ein neues Kapitel aufzuschlagen, habe ich mir nicht leicht gemacht. Ich habe hier drei unglaublich erfolgreiche und intensive Jahre erlebt, die ich gemeinsam mit der Mannschaft zum Ende dieser Saison mit einem herausragenden Ergebnis abschließen möchte. Wir haben eine historische Chance. Alles, was für mich jetzt zählt, ist der Erfolg der Eintracht. Wir wollen unseren Vorsprung verteidigen und uns für die Champions League qualifizieren. Diesem Ziel ordnen wir alles unter", erklärte Adi Hütter in einer Mitteilung der Eintracht. Hütter hatte bei der Eintracht noch einen Vertrag bis 2023 und wird die Borussia eine ordentliche Ablösesumme kosten.

Ein Schritt zurück?

Die Bild-Zeitung und der kicker hatten am Montag bereits über den bevorstehenden Wechsel berichtet. Sein Bekenntnis von Ende Februar ("Ich bleibe!") wollte Hütter seit den ersten Gerüchten um Gladbach nicht mehr wiederholen. Bei allen Nachfragen drückte sich Hütter, nun steht sein ligainterner Wechsel fest.

Sportlich könnte er sich damit - zumindest kurzfristig - sogar verschlechtern. Während die bis Saisonende noch von Hütter trainierte Eintracht Kurs auf die Königsklasse nimmt, droht Gladbach eine Spielzeit ohne Europacup-Teilnahme. Zeitpunkt und Art des Wechsels sind für Hütter nicht ungewöhnlich. Er arbeitet immer wieder gerne an mittelfristigen Projekten. Schon die Young Boys Bern hatte er auf dem Höhepunkt als Meister in der Schweiz verlassen - so ähnlich könnte es nun in Frankfurt laufen, falls die Champions-League-Quali gelingt.

Viele Baustellen in Frankfurt

"Wir freuen uns sehr über die Zusage von Adi Hütter", wurde Borussias Sportdirektor Max Eberl auf der Gladbacher zitiert. "Er ist für unsere Mannschaft und unseren Verein der beste Trainer für die ab dem Sommer vor uns liegenden Herausforderungen und Ziele."

Während Gladbach mit Hütter und Manager Eberl 2021/22 wieder die Spitzengruppe der Bundesliga angreifen will, steht der Eintracht auch abseits aller sportlichen Fragen ein extrem spannender Sommer bevor. Schon lange vor dem Abschied von Hütter stand die Trennung von Sportdirektor Bruno Hübner fest. Sein Vertrag läuft aus. Auch Sportvorstand Fredi Bobic will den Verein in diesem Sommer verlassen, hat aber Vertrag bis 2023. Bevor ein neuer Trainer gesucht wird, müsste in Frankfurt zunächst einmal die Vorstandsfrage geklärt werden.

Geht es nach einem Medienbericht von Sky, könnte der derzeit vereinslose 62-jährige Ralf Rangnick die beiden Posten als Trainer und Sportvorstand in Personalunion bekleiden. Dies sei die "Wunschvorstellung", schrieb der Sender. Der Verein kommentierte dies am frühen Abend nicht. Rangnicks Medienberater sagte der dpa, es habe bisher keine Kontaktaufnahme vonseiten der Eintracht gegeben. Rangnick hatte die Doppelfunktion jedenfalls auch schon bei RB Leipzig ausgefüllt.

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