Der LASK bei Manchester: "Wir hätten einen Punkt verdient"

Der LASK bei Manchester: "Wir hätten einen Punkt verdient"
Trainer Thalhammer war von der Leistung angetan. Die 1:2-Niederlage empfindet er als unglücklich. Lob kam auch vom Gegner

Gegen Englands Rekordmeister Manchester United gut verkauft und nur knapp mit 1:2 verloren: LASK-Trainer Dominik Thalhammer zog zufrieden Bilanz nach seinem Pflichtspiel-Debüt als LASK-Trainer im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League im Old-Trafford-Stadion. Die Chancen auf den Aufstieg hatte man schon vor der Corona-Pause mit dem Hinspiel-0:5 am 12. März vergeben.

„Ich bin mit der Leistung durchaus zufrieden. Wir haben das, was wir uns vorgenommen haben, gut umgesetzt. Wir wollten als starke Einheit auftreten und den Gegner unter Druck setzen - das ist uns gelungen“, sagteThalhammer. Dank dem sehenswerten Führungstreffer von Philipp Wiesinger (55.) durften die mutig und aggressiv agierenden Athletiker kurzzeitig gar von einem prestigeträchtigen Auswärtssieg beim Premier-League-Dritten spekulieren. Mit Fortdauer der zweiten Hälfte schwanden allerdings bei den Gästen die Kräfte und gelang den Hausherren dank des postwendenden Ausgleichs von Jesse Lingard (57.) und einem Treffer von „Joker“ Anthony Martial (88.) die Wende. „Ab Mitte der zweiten Halbzeit haben wir das hohe Tempo nicht mehr halten können und die Spielkontrolle verloren“, wusste der LASK-Coach.

Das kam im ersten LASK-Pflichtspiel auf englischen Boden wenig überraschend. Die „Red Devils“ schlossen erst am Sonntag vor einer Woche ihre Ligasaison ab, die Linzer pausieren seit 28. Juni und befinden sich seit rund eineinhalb Wochen in der Vorbereitung auf die im September startende neue Saison. „Man muss einfach den aktuellen Stand bedenken. Nach 10,12 Tagen war es nicht zu erwarten, dass die Mannschaft das Tempo und die Intensität über 90 Minuten gehen kann“, sagte der Wahl-Oberösterreicher.

Unter diesen Voraussetzungen muss man die Vorstellung des Bundesliga-Vierten - Thalhammer sah sein Team vom Leistungsniveau bei „60 Prozent oder etwas mehr“ - noch höher einordnen. Zumindest ein Punkt lag in Griffweite. „Das tut natürlich sehr gut, weil die Situation für uns sehr schwierig war. Das Teilziel, als Team gut aufzutreten, haben wir erreicht und fast wäre uns ein sensationelles Ergebnis gelungen“, resümierte der 49-jährige Ex-ÖFB-Frauen-Teamchef.

Dafür fehlte auch das nötige Glück wie bei einem frühen Kopfball von Andres Andrade an die Latte (10.) oder einem vom starken United-Goalie Sergio Romero parierten Abschluss von Marko Raguz mit der Ferse in der Nachspielzeit. Deshalb war bei Thalhammer schon auch ein bisschen Wehmut dabei: „Die Niederlage ist sehr ärgerlich, weil wir sehr viel investiert haben und uns vielleicht sogar einen Punkt verdient hätten.“

Nach der Rückkehr aus England haben Goalie Alexander Schlager und Co. bis Montag frei, dann startet der zweite Block der Vorbereitung. Da sind im Gegensatz zum United-Trip auch die vier Sommer-Zugänge wieder dabei. „Ich hoffe, dass der Kader zusammenbleibt, die Neuerwerbungen gut integriert werden können, und wir eine starke Mannschaft aufbauen, um im September bereit zu sein“, sagte der LASK-Coach. Da startet für die Linzer nicht nur die Meisterschaft, sondern findet auch die 3. Europa-League-Quali-Runde statt, die in einem Spiel (24. September) entschieden wird.

Lob von Manchester

Im laufenden Bewerb sind die Athletiker nur noch Zuschauer. Im Gegensatz zu United. Die Engländer hatten für den LASK auch lobende Worte parat. „Sie hatten nichts zu verlieren, haben uns das Leben in der ersten Hälfte sehr schwer gemacht“, analysierte Torschütze Lingard. Seine Truppe hätte auf die freien Räume gewartet, geduldig, aber auch mit dem nötigen Nachdruck, um das Spiel zu gewinnen, agiert. „Das war sehr wichtig für uns“, so Lingard.

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