"Das war unangenehm": Österreich mit deutlicher Niederlage gegen Deutschland

Am Ende der EM-Qualifikation gab es eine Machtdemonstration von selbstbewussten Deutschen auf dem Weg zu den Olympischen Spielen. Das letzte Gruppenspiel in der mit 43.953 Zuschauern ausverkauften Heinz-von-Heiden-Arena in Hannover war nach dem EM-Auftakt 2022 im Old Trafford gegen England das am zweitbesten besuchte Match des ÖFB-Frauenteams. Die Österreicherinnen gingen mutig ins Spiel, konnten aber an die eigene Leistung im Hinspiel in Linz nicht anknüpfen.
Bereits vor der Begegnung stand fest, dass Österreich die European Qualifiers auf Rang drei abschließen würde und damit das direkte Ticket zur EM 2025 in der Schweiz verpassen wird. Daran änderte das 0:4 gegen Deutschland am Dienstagabend auch nichts mehr.
Die ÖFB-Frauen gingen motiviert ins Spiel. Schafften sie es vor das deutsche Tor, kam aber der letzte Pass nicht an. Auf der anderen Seite fanden die DFB-Frauen oft zu viel Platz vor dem österreichischen Tor vor. Wie schon gegen Polen standen die Verteidigerinnen oft zu weit von der Gegnerin entfernt.
Lea Schüller nutzte bald den Raum und legte für Klara Bühl ab, die mitten im Strafraum völlig allein zum Schuss kam und zum 1:0 traf (11.).
Österreich machte in Folge zu viele Fehler im Mittelfeld und war in der Verteidigung oft unaufmerksam. Das 2:0 folgte durch Jule Brand nach einem langen Abschlag von Torfrau Berger, den Verena Hanshaw in der Spielfeldmitte verpasste. Brand kam mit einem Solo an Virginia Kirchberger vorbei und traf per Weitschuss in die lange Ecke.
Schüller machte mit dem 3:0 kurz nach der Pause alles klar (53). Das 4:0 durch Bühl war am Ende noch eine Draufgabe (90.+3).
"Ärgerlich"
Teamchefin Irene Fuhrmann analysierte nach dem Spiel trocken: "Die hohe Niederlage tut weh, aber wir haben gegen ein Topteam gespielt. Wir waren einfach nicht aktiv und aggressiv genug." Ihr Team habe zu viele leichte Fehler im Spiel mit dem Ball gemacht. "Das frühe Gegentor und die Eigenfehler, die dazu geführt haben, sind ärgerlich", sagt Fuhrmann.
Von einer "ordentlichen Hausaufgabe", die es jetzt abzuarbeiten gilt, sprach Teamspielerin Barbara Dunst: "Das war ein ordentliches Brett", sagte sie nach dem Spiel. "Das war nicht angenehm, es gibt einiges aufzuarbeiten. Wir haben wichtige Play-off-Spiele vor uns und werden alles tun, um zur Europameisterschaft zu kommen."
EM-Ticket auf Umwegen
Österreich verpasst zwar den direkten Weg zur EM aber fixierte vergangene Woche mit dem Sieg gegen Polen den Verbleib in der Liga A der Nations League.
Um in der Schweiz dennoch – zum dritten Mal in Serie – bei der Europameisterschaft dabei sein zu können, muss Österreich das Play-off erfolgreich absolvieren: Ende Oktober treffen die ÖFB-Frauen auf ein Team der Liga C der Nations League. Setzt man sich in Hin- und Rückspiel durch, wartet ein Gegner aus der B-Liga, ebenfalls in Hin- und Rückspiel.
Der erste Play-off-Gegner wird bei der Auslosung in Nyon am kommenden Freitag (13 Uhr) ermittelt. Gespielt wird zunächst zwischen 23. und 29. Oktober, die mögliche zweite Runde folgt vom 27. November bis 3. Dezember.
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