Sensation im Cup: Austria vergibt gegen Hartberg die Finalchance

Hartberg überflügelt die Austria
Zuerst ideenlos und zu harmlos, dann fassungslos. Hartberg schaffte die Sensation, bezwang eine schwache Wiener Austria gar nicht unverdient 1:0 und steht im Cupfinale, in dem man am 1. Mai in Klagenfurt auf den WAC trifft. Für die Austria ist es der erste große Dämpfer in dieser bisher so starken Saison.
Ein Transparent war über die gesamte Osttribüne gespannt, mit einer Berglandschaft im Hintergrund und dem Motto „Gemeinsam aufsteigen“. Die Fans gaben der Mannschaft die Richtung vor und äußerten ihren sehnlichsten Wunsch. Auch die mitgereisten Hartberger Anhänger präsentierten sich selbstbewusst mit einem Plakat „Letzter Zwischenstopp“. Vor dem Finale in Klagenfurt. Die Veilchen gingen als klarer Favorit in das Duell mit Hartberg, allein dieser Cup mit seinen unsäglichen eigenen Gesetzen...
Austria-Trainer Stephan Helm setzte in der Verteidigung auf Wiesinger und Galvao statt Handl und Plavotic. Sein Gegenüber Manfred Schmid ließ die Ex-Austrianer Huskovic und Prokop zunächst auf der Bank.

Die Gäste legten den besseren Start hin, agierten mutig und giftig, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. Die Austria benötigte Anlaufzeit, ehe man die Partie unter Kontrolle bekam und zaghaft in die Offensive ging. Endstation war jedoch bei Hartberg-Torhüter Sallinger, für Barry mit einem Schuss und Prelec bei einem Konter. Der Goalie entschärfte auch die einzig wirklich gute Chance der Violetten in der ersten Hälfte, als Fitz nach einem Hartberger Fehler allein aufs Tor und den Kürzeren zog (32.).
Kein Nachdruck
Nach einer guten Phase fehlte den Austrianern der nötige Nachdruck, einige Offensivaktionen spielte man ungenau oder zu verschnörkelt zu Ende. Hartberg bot dagegen mehr Geradlinigkeit, vor allem bei der besten Möglichkeit, ein Volley von Pfeifer pfiff am langen Eck vorbei, seine Kollegen Drew und Mijic rutschten am Ball vorbei (35.). Zur Pause mussten die violetten Anhänger zur Kenntnis nehmen, dass der Favorit seiner Rolle noch nicht gerecht geworden war.
Und in der 54. Minute herrschte dann völlige Stille in der Generali Arena. Ausgenommen natürlich die Hartberger Fans, die lautstark die Führung bejubelten. Avdijaj hatte einen schönen Konter mustergültig zum 1:0 für die Steirer abgeschlossen.
Die Austria musste den Schalter nun umlegen, aber konnte sie das an diesem Abend überhaupt? Zweifel waren ob des bisher Gezeigten durchaus angebracht. Immerhin blieb noch ausreichend Zeit, um dem Geschehen eine Wende zu verpassen. Das Bemühen war nach einer kurzen Schockstarre vorhanden, auch das Publikum wurde laut und aufmunternd.
Zweckloses Spiel
Die Austria suchte Lücken in der gegnerischen Abwehr und brauchbare Mittel, allein fündig wurde sie nicht. Optische Überlegenheit und mehr Ballbesitz waren schön und gut, aber zwecklos, zusehends wirkten die Veilchen auch ein wenig ratlos. Helm brachte mit Raguz einen dritten Stürmer.
Und Hartberg spielte clever, brachte mit Mäzchen Austrianer und das Stadion auf und stand in der Defensive kompakt. Und die vielen aus der Not geborenen Flanken der Austrianer waren ein gefundenes Fressen, das man dankend annahm. Die Austria wurde mit der verrinnenden Zeit hektisch und damit auch fehlerhaft, die Nerven lagen am Ende blank und nichts gelang mehr.
Wer eine Hälfte lang nicht auf das Tor schießt, kann auch nicht ins Tor treffen. Die Austrianer zogen mit hängenden Köpfen von dannen, bis auf Dragovic, der nach Schlusspfiff noch die Rote Karte sah.
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