Warum Ronaldo trotz Roter Karte bei der WM keine Sperre erwartet

Ronaldo gegen Irland
Portugals Verbandspräsident hat offenbar clever interveniert. Die FIFA zeigte Gnade.

Mehrere portugiesische Medien – darunter die Sportzeitung A Bola – berichten übereinstimmend, dass das Disziplinarkomitee der FIFA Cristiano Ronaldo nach seiner Roten Karte beim 0:2 gegen Irland für drei Spiele gesperrt hat. Da jedoch zwei dieser drei Begegnungen „zur Bewährung“ ausgesetzt wurden und der Kapitän bereits beim jüngsten 9:1-Sieg gegen Armenien seine Sperre abgesessen hat, stehen seine Chancen gut, beim ersten Gruppenspiel der kommenden Weltmeisterschaft wieder einsatzfähig zu sein.

Als Portugal bereits 0:2 im Rückstand war, holte Cristiano Ronaldo im Duell mit Irlands Dara O’Shea zu einer rückwärtigen Schlagbewegung aus und traf seinen Gegner mit dem Ellbogen am Rücken. Schiedsrichter Glenn Nyberg aus Schweden zeigte dem 40-Jährigen zunächst Gelb, änderte die Entscheidung nach Eingreifen des VAR jedoch auf Rot.

Mit dem nun ausgesprochenen, relativ milden Strafmaß folgte die FIFA offenbar dem Anliegen von Pedro Proenca, dem Präsidenten des portugiesischen Fußballverbands (FPF). Dieser hatte früh darauf gedrängt, die Sperre auf ein einziges Spiel zu begrenzen und dabei unter anderem die aufgeheizte Atmosphäre in Dublin – aus seiner Sicht durch Irlands Nationaltrainer Heimir Hallgrimsson mitverursacht – als entlastenden Faktor hervorgehoben.

Zudem verwies Proenca darauf, dass Cristiano Ronaldo unmittelbar vor der Aktion von seinem Gegenspieler gehalten worden sei und zuvor in einem Länderspiel noch nie die Rote Karte gesehen habe. Das Disziplinarkomitee des Weltverbands schien dieser Argumentation zu folgen.

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