Coronavirus: ÖFB-Präsident ist für eine Verschiebung der EURO

PK ÖFB UND BUNDESLIGA ZUM THEMA VAR: WINDTNER
„Ich glaube, es würde Sinn machen", meinte Leo Windtner in einer ORF-Sondersendung.

In einer ORF-Sondersendung zum Thema Sport in Zeiten des Coronavirus diskutierten am Freitagabend unter anderem ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel, ÖFB-Präsident Leo Windtner, Sportmanager Herwig Straka und Sport-Austria-Chef Hans Niessl. Der Boss des Fußballbundes sprach sich dabei für eine Verschiebung der für Frühsommer geplanten EURO aus: „Ich glaube, es würde Sinn machen. Dadurch würde auch die Chance leben, nationale Ligen, sowie die Champions- und Europa League fertig zu spielen“, betonte Windtner.

Wie der Oberösterreicher sprach sich auch Dominic Thiems Manager Herwig Straka gegen Sportveranstaltungen ohne Zuschauer aus. „Das ist eine Lose-Lose-Situation. Ich hoffe, wir lassen das in Zukunft sein“, meinte der Steirer am Tag nach dem Geisterspiel des LASK gegen Manchester United. „Es ist jetzt hinlänglich bewiesen, dass so etwas nichts bringt“, fügte Windtner hinzu.

Peter Schröcksnadel berichtete, dass der ÖSV bereits die Rollbalken runtergefahren hat. „Wir haben im Verband alles zugesperrt, die Büros geschlossen und machen alles online.“ Tischtennis-Spielerin Liu Jia erzählte, dass ihre Trainingshalle für die nächsten sechs Wochen geschlossen wurde. Die Europameisterin von 2005 kann sich derzeit nur zu Hause fit halten.

Einblicke aus dem italienischen Alltag lieferte Gyuri Garics. Der Ex-Fußball-Teamspieler lebt nach dem Ende seiner Karriere in Bologna. „Mein Sohn geht schon seit drei Wochen nicht mehr in die Schule“, erzählte der 36-Jährige. Auf die Straße gehen dürfe man in Bologna nur aus drei Gründen: „Um einzukaufen, wenn man zum Arzt muss, aber nur dann, wenn man anders erkrankt ist und keine Symptome von Covid19 hat und wenn man Angehörige hat, die man pflegen muss.“ Vor dem Gang auf die Straße müsse man ein Dokument ausfüllen, dieses werde von der Polizei auf der Straße geprüft. Bei Falschaussage seien Geld- oder sogar Haftstrafen möglich.

Hans Niessl sorgte sich als Präsident von Sport Austria, (ehemals Bundes-Sportorganisation) vor allem um Vereine und Verbände, denen durch den lahmgelegten Sport viele Einnahmen entgehen. „Der Bundesrat in der Schweiz hat 50 Millionen Franken für gemeinnützige Vereine und weitere 50 Millionen für den Profisport in Aussicht gestellt“, nannte der ehemalige burgenländische Landeshauptmann als Beispiel. Man wolle in Österreich an Hand von Zahlen, Daten und Fakten exakt belegen, welche Verluste es gibt und danach handeln.

Für Erleichterung bei Fußballfunktionären dürfte Sportjurist Thomas Wallentin gesorgt haben. Die Gehälter der Spieler müssen weiterbezahlt werden, könnten zum Teil jedoch vom Staat zurückgefordert werden. Das könnte speziell für kleinere Profiklubs zum Rettungsanker werden.

 

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