Rassismus-Vorwurf überschattet Siegesfeier: Argentinien unter Beschuss

Der FC Chelsea hat ein Disziplinarverfahren gegen seinen Mittelfeldspieler Enzo Fernandez eingeleitet. Der 23-Jährige hatte ein Video geteilt, in dem rassistische Gesänge über die französische Fußball-Nationalmannschaft zu hören sind. Sein englischer Arbeitgeber aus London verurteilte in einer Mitteilung diskriminierendes Verhalten in jeglicher Form.
Der Fußballweltverband FIFA kündigte zudem eine Untersuchung des Vorfalls an.
Der französische Fußballverband hatte zuvor angekündigt, bei der FIFA wegen rassistischer und diskriminierender Äußerungen argentinischer Nationalspieler Beschwerde einreichen.
Das Video, das der argentinische Mittelfeldspieler Fernandez auf Instagram gepostet hat, zeigt argentinische Spieler, die nach dem Finalsieg bei der Copa America über französische Spieler in einem Bus abwertende Texte singen, wie die Nachrichtenagentur AP berichtete.
Der französische Verteidiger Wesley Fofana postete das Video den Angaben zufolge auf seinen Social-Media-Konten und bezeichnete es als „ungehemmten Rassismus“.
Der französische Fußballverband erklärte: „Angesichts der Schwere dieser schockierenden Äußerungen, die den Werten des Sports und den Menschenrechten widersprechen, hat der Präsident des FFF beschlossen, seinen argentinischen Kollegen und die FIFA direkt anzusprechen.“ Diallo verurteile die inakzeptablen rassistischen und diskriminierenden Äußerungen gegenüber den Spielern der französischen Nationalmannschaft auf das Schärfste.
Die französische Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra schrieb auf X: „Erbärmlich. Ein Verhalten, das erst recht nicht akzeptabel ist, wenn es sich wiederholt.“
Enzo Fernandez hat sich mittlerweile in einer Instagram-Story entschuldigt. Es tue ihm "ehrlich leid" und er stehe "gegen Diskriminierung in jeder Form". Er sei "der Euphorie unserer Copa-America-Feierlichkeiten verfallen".

Vor dem WM-Finale in Katar zwischen Frankreich und Argentinien vor zwei Jahren hatten bereits einige argentinische Fans die gleichen Gesänge angestimmt, wie AP weiter berichtete. FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte erklärt, dass der Fußball und seine 211 nationalen Verbände eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Rassismus verfolgen müssten und im Mai die Wiedereinsetzung einer Task Force zur Überwachung solcher Vorfälle zugesagt.
Das Endspiel zwischen Argentinien und Kolumbien am Sonntag wurde von chaotischen Zuständen begleitet. Die Partie konnte erst fast 90 Minuten später angepfiffen werden, weil Fans ohne Ticket versuchten, ins Hard Rock Stadium in Miami zu gelangen.
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